In Lienz fand am 9. Oktober die erste FuckUp Night statt, ein Event, das sich mit unternehmerischem Scheitern auseinandersetzt. Diese Initiative, die ihren Ursprung im Jahr 2012 in Mexiko hat, hat sich mittlerweile weltweit verbreitet. Ziel ist es, Misserfolge zu entstigmatisieren und eine offenere Fehlerkultur im Unternehmertum zu fördern. Die Veranstaltung in Lienz, die von Bettina Wenko ins Leben gerufen wurde, zog über 150 Teilnehmer an, die im großen Saal der Firma Durst Platz fanden.
Der hohe Andrang zeigt das große Interesse an diesem Thema. Wenko, die seit 2015 mit FuckUp Nights in Tirol unterwegs ist, erklärte, dass es lange gedauert hat, bis Osttirol für diese Events in den Fokus gerückt ist. „Nach Corona kam ein Neustart, und Lienz stand ganz oben auf der Liste“, äußerte sie. Parallel zu dieser Veranstaltung kooperierte das Team mit INNOS GmbH, Frau in der Wirtschaft Lienz und Junge Wirtschaft Lienz, um das „Fest des Scheiterns“ zu realisieren.
Erfahrungsberichte von gescheiterten Unternehmern
Auf der Bühne berichteten mehrere Redner von ihren persönlichen Erfahrungen. Unter ihnen Frank Hess, ein ehemaliger Werksleiter von Loacker, sowie Daniel Kühbacher und Elke Jung, die Einblicke in ihre Herausforderungen und Misserfolge im Start-Up-Sektor gaben. Diese Geschichten, oft mit einem Hauch von Humor, eigneten sich hervorragend, um das Publikum zu motivieren und zur Diskussion anzuregen. Nach den Vorträgen hatten die Zuhörer die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich untereinander auszutauschen, was der Veranstaltung eine lebendige Note verlieh.
Wenko ist überzeugt, dass solche Veranstaltungen wichtig sind, um die Fehlerkultur zu fördern. „Fehler sind nicht schön, aber wenn wir darüber sprechen, entwickeln wir Resilienz. Wir feiern die Möglichkeit, aus Misserfolgen zu lernen und zu wachsen“, so die Initiatorin. Sie plant, die FuckUp Night in Lienz regelmäßig fortzusetzen, um das Bewusstsein für die Herausforderungen im Unternehmertum weiter zu stärken.
Die positive Energie, die während der Veranstaltung spürbar war, zeigt, dass das Thema „Scheitern“ nicht mehr nur ein Tabuthema ist. Es wird immer deutlicher, dass die Auseinandersetzung mit Misserfolgen eine wichtige Rolle auf dem Weg zu persönlichem und beruflichem Wachstum spielt. Die erste FuckUp Night in Lienz stellt somit einen wertvollen Schritt in Richtung einer offeneren und konstruktiven Fehlerkultur dar.