Kurturgau Live-Review: Die australische Band The Necks hat am Sonntagabend in der Landesmusikschule Kufstein ein unvergessliches Konzert gegeben. Ihr Auftritt war nicht nur abwechslungsreich, sondern auch eine regelrechte Klangreise, die die Zuschauer in ihren Bann zog. Die magische Atmosphäre, die diese Band erzeugte, hat das Publikum sichtlich begeistert.
Inmitten einer Vielzahl von Klängen verloren sich die Zuhörer plötzlich in der Musik und bemerkten gar nicht, wie die Zeit vergangen war. Zehn Minuten in die erste Session musste man feststellen, dass man nicht nur im Raum geblieben war, sondern in eine andere Dimension der Klänge eingetaucht ist. In einem hypnotischen Zustand ließ die Band eine Art musikalischen Strudel entstehen, der gefesselt hätte, selbst wenn man nicht gegenwärtig gewesen wäre.
Die Künstler und ihr Zusammenspiel
The Necks, bestehend aus Chris Abrahams am Piano, Tony Buck an den Drums und Lloyd Swanton am Kontrabass, spielen bereits seit 1987 zusammen, was sich deutlich in ihrem harmonischen Zusammenspiel zeigt. Ihre Fähigkeit, nahezu telepathisch zu kommunizieren, sorgt dafür, dass sie oft die Augen schließen und sich vollkommen auf die Musik konzentrieren können. Dabei spielt Abrahams sogar mit dem Rücken zu seinen Bandkollegen und scheint tief in sein eigenes Spiel eingetaucht zu sein, als ob die äußere Welt nicht existiert.
Das Konzert begann mit subtilen und lyrischen Melodien, die das Publikum in einen meditativen Zustand versetzten. Mit wenigen, sorgfältig gesetzten Tönen auf dem Bass und sanften Schlägen an den Drums erweckten sie eine Atmosphäre von Ruhe. Die tonalen Veränderungen geschahen schleichend, während sich die Energie langsam aufbaute und der Bass zu pulsieren begann, ohne dabei hektisch zu werden. Diese langsame Verdichtung von Klängen schuf ein beeindruckendes akustisches Erlebnis.
Die zweite Hälfte des Konzerts nahm eine dynamischere Richtung an und war stärker auf Percussion orientiert. Trotz der völligen Improvisation, die keinerlei vorheriger Absprachen bedurfte, schafften es die Musiker erneut, das Publikum auf eine musikalische Reise mitzunehmen. Die florierende Energie, die die Band ausstrahlte, demonstrierte meisterhaft ihr bemerkenswertes Talent in der Kunst der Improvisation.
Das Konzert von The Necks in Kufstein war ein beeindruckendes Zeugnis über die Kraft und die Möglichkeiten der improvisierten Musik. Der Abend endete nicht mit einem lauten Schluss-Akkord, sondern hinterließ die Zuhörer in einem nachdenklichen Staunen über die tiefen Klänge, die sie gemeinsam erlebt hatten.
Besonders widmete der Autor diese Review dem kroatischen Musikliebhaber Baba, der ihm einst The Necks empfahl und dessen Leidenschaft für Musik unauslöschlich bleibt, auch wenn sein Leben kurz darauf endete.
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