Die Stadt Innsbruck hat kürzlich die Theologin und Religionspädagogin Petra Juen mit dem Wissenschaftspreis ausgezeichnet. Dieser Preis wird alljährlich an aufstrebende Wissenschaftler verliehen und ist auf insgesamt 20.000 Euro dotiert. Am 29. Oktober überreichten Vizebürgermeister Georg Willi und Gregor Weihs, der Vizerektor für Forschung an der Universität Innsbruck, die Ehrung im Rahmen eines Festaktes. Juen wurde für ihre Dissertation gewürdigt, in der sie sich ausführlich mit dem religions- und konfessionsübergreifenden Religionsunterricht an Tiroler Höheren Schulen beschäftigt hat.
In ihrer Dankesrede erzählte Juen von der Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Religionsgemeinschaften für eine zeitgemäße religiöse Bildung. Ihre Arbeit mit dem Titel "Pluralität durchleben. Religionen- und konfessionenübergreifende Zusammenarbeit an Tiroler Höheren Schulen" basiert auf Interviews, die sie mit Lehrkräften aus katholischen, evangelischen, orthodoxen und muslimischen Glaubensrichtungen sowie mit Schulleitungen geführt hat. Dabei hat sie wichtige Erkenntnisse darüber gewonnen, unter welchen Bedingungen eine kooperative Unterrichtsgestaltung möglich ist und welche Hindernisse bestehen.
Forschungsergebnisse zur interreligiösen Zusammenarbeit
Ein weiterer Punkt, den Juen in ihrer Forschung hervorhebt, ist der Umgang unter den Lehrenden. Sie bemerkt, dass dieser nicht immer auf Augenhöhe stattfindet, und betont die Notwendigkeit, Vorurteile oder einseitige Wahrnehmungen über die jeweils anderen Religionsgemeinschaften zu reflektieren. Es ist wichtig, eine respektvolle und konstruktive Dialogkultur zu fördern, um das volle Potential einer religionsübergreifenden Zusammenarbeit ausschöpfen zu können.
Petra Juen ist seit 2021 Universitätsassistentin (post doc) am Institut für Praktische Theologie an der Universität Innsbruck und lehrt im Fachbereich Katechetik, Religionspädagogik und -didaktik. Die Auszeichnung wurde nicht nur an sie vergeben; auch andere herausragende Wissenschaftler wurden geehrt, darunter der Soziologe und Erziehungswissenschaftler David Furtschegger, die Rechtshistorikerin Franziska Niedrist sowie der Assistenzprofessor Aleksandar Trklja und die Philologin Isabella Walser-Bürgler.
Diese Auszeichnung für Juen und ihre Forschung ist ein Zeichen für die zunehmende Anerkennung interreligiöser Anstrengungen in der Bildung. Die Thematik der Vielfalt und die Förderung eines respektvollen Miteinanders in Schulen sind relevanter denn je, und die ausgezeichnete Dissertation von Juen trägt dazu bei, diesen wichtigen Diskurs weiter voranzutreiben. Für mehr Informationen zu diesem Thema können Interessierte den Bericht auf www.katholisch.at einsehen.
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