In der letzten Sitzung des Bezirksausschusses der SPÖ Innsbruck-Land wurde eine wichtige Entscheidung getroffen: Es wurde einstimmig beschlossen, dass Anfang Februar eine vorgezogene Bezirkskonferenz stattfinden soll. Dies geht auf einen Antrag des derzeitigen Parteichefs Georg Dornauer zurück. Über seine mögliche erneute Kandidatur ließ Dornauer jedoch offen: „Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt“. Sein Rückhalt in der Partei scheint zwar noch vorhanden, jedoch sind auch Stimmen laut geworden, die eine Distanz zu ihm aufzeigen, besonders im Nachgang zu seiner umstrittenen Jagd-Causa.
„Die Sitzung war sehr sachlich“, äußerte sich Dornauer und verwies auf die wertschätzenden Stimmen, die ihn zum Verbleib aufgefordert hätten. Diese Rückmeldungen stimmten ihn positiv. Der 41-Jährige, der bisher mit seiner Bezirksorganisation eng verbunden war, sieht sich jedoch aufgrund der aktuellen Lage in einer besonderen Situation.
Rückzug aus Spitzenpositionen und neuer Kurs
Vor zwei Wochen gab Dornauer bekannt, dass er zum 19. Dezember aus seinen beiden höchsten Parteipositionen zurücktritt, jedoch seine Rolle als Landtagsabgeordneter fortführen will. Dies hat ihm rund 10.000 Vorzugsstimmen bei der Landtagswahl 2022 beschert, jedoch bleibt abzuwarten, wie lange er dieses Mandat tatsächlich ausüben wird. Der SPÖ-Landtagsklub zeigt sich besorgt über seinen Wechsel ins Parlament und sieht diesen eher als temporär an.
„Ich war immer ein Vollblutpolitiker“, betonte Dornauer, dessen politische Karriere durch die jüngsten Ereignisse stark ins Wanken geraten ist. Laut eigener Aussage hat er eine „Zäsur erlebt“, was bedeutet, dass er erkannt hat, wie gravierend die Situation ist. Trotz der innerparteilichen Kritik will er sich auf seine weiteren Schritte konzentrieren und plant, seine Ämter ordentlich zu übergeben, bevor er eine endgültige Entscheidung über seine politische Zukunft trifft.
Die Jagd-Causa als Wendepunkt
Die jüngste Jagd-Causa, die Dornauer vor zwei Wochen in die Schlagzeilen brachte, könnte der entscheidende Wendepunkt in seiner Karriere gewesen sein. Ein Foto, das ihn neben einem erlegten Hirsch zeigt, sorgte für Kontroversen, da gegen ihn seit 2019 ein Waffenverbot besteht. Dornauer betonte stets, dass er den Hirsch nicht selbst erlegt habe und der Hut, der ihn als Schützen ausweist, nicht ihm gehöre. Die Staatsanwaltschaft in Innsbruck hat mittlerweile Ermittlungen gegen ihn eingeleitet, was die Lage weiter kompliziert.
Der Jagdausflug fand in der Luxusjagd Stüblergut in der Steiermark statt, einer privat geführten Jagd, die im Besitz von Richard Benko ist. Die Verwicklung mit Benko und einem befreundeten Tiroler Hotelier hat Dornauers Ansehen zusätzlich belastet, und die politischen Konsequenzen dieser Ereignisse sind noch ungewiss. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickeln wird und welche Entscheidungen Dornauer letztendlich trifft.