Der Stolz auf den neu gestalteten Kirchhof in Ligist ist spürbar. Nach nur siebenmonatiger Bauzeit hat die Gemeinde diesen modernen Ort der Zusammenkunft eingeweiht. Bischof Wilhelm Krautwaschl würdigte das Projekt und hob die multifunktionalen Merkmale des Neubaus hervor. Karl Farmer, der Pfarrkoordinator, ließ keinen Zweifel daran, dass der neue Kirchhof weit über kirchliche Zwecke hinausgeht und auch für soziale Veranstaltungen genutzt wird.
Die Geschichte des Kirchhofs reicht zurück bis ins Jahr 1954, als die Katholische Jugend Ligist ein Pfarrheim errichtete. Über die Jahre wurde das Gebäude immer wieder genutzt, unter anderem als Pfarrkino. Doch nach dem Tod von Pfarrer Rupert Rechberger war das Pfarrheim über 40 Jahre ungenutzt geblieben. Die Wände waren rissig, und der Zustand des Gebäudes erforderte dringende Maßnahmen.
Revitalisierung und Förderung
Die Revitalisierung des Kirchhofs begann offiziell am 8. Mai 2021, nachdem die Diözese Graz-Seckau die Pläne genehmigte. Karl Farmer erklärte, dass die Gemeinde die Kosten der Renovierung, die sich auf 1,3 Millionen Euro beliefen, gemeinsam mit der Diözese und durch Fördergelder aufbrachte. Dank der LAG Lipizzanerheimat und der Ortskernbelebung des Landes Steiermark konnte eine Förderung von 250.000 Euro gesichert werden.
Die Beteiligung der Gemeinde war stark gefragt. Unter dem Motto „Sei auch du dabei“ wurden 500 Stunden ehrenamtlicher Arbeit geleistet, was der Gemeinde eine Ersparnis zwischen 80.000 und 100.000 Euro einbrachte. Am 20. März 2024 begannen die Bauarbeiten, und nur wenige Monate später konnten die ersten Veranstaltungen im neuen Kirchhof geplant werden.
Moderne Räumlichkeiten für die Gemeinde
Das Gebäude umfasst jetzt zwei Säle, ein Foyer und einen Pastoralraum. Der Hauptsaal bietet Platz für 120 Personen und wird für eine Vielzahl von Veranstaltungen genutzt, darunter Vorträge, Theateraufführungen und Kabaretts. Das Foyer beinhaltet eine Bar und moderne Küchengeräte, was die Ausstattung für verschiedene Veranstaltungen abrundet, ohne jedoch eine Konkurrenz zu den örtlichen Gasthäusern darzustellen.
Das Obergeschoss des neuen Kirchhofs beinhaltet einen Pastoralraum für religiöse Treffen sowie einen kleineren Saal für Versammlungen, Yoga-Kurse oder sogar Tanzabende. Insbesondere das durchdachte Design mit Bodenkühlung und Holzverkleidung sorgt für eine angenehme Atmosphäre.
Markus Jocham und das engagierte pastorale Team trugen ebenfalls entscheidend zur Realisierung des Projekts bei. Aufgrund der breiten Unterstützung und einer soliden Finanzierung ist der Kirchhof nun ein nachhaltiger Teil der Gemeinde, der sowohl für kirchliche als auch für gesellschaftliche Zwecke dient.
Ein Vorzeigemodell für die Region
Bischof Krautwaschl bezeichnete den Kirchhof als Best Practice-Beispiel. Auch das steirische Volksbildungswerk ehrte das Projekt im Rahmen eines Wettbewerbs. Zukünftige Aktivitäten, wie ein Pfarrcafé oder Flohmärkte, sind bereits in Planung, und das Ziel ist es, das Gebäude mit Leben zu füllen und als sozialen Treffpunkt in der Gemeinde zu etablieren. „Wir wollen den Kirchhof wieder mit Leben erfüllen“, so Farmer, der zuversichtlich ist, dass dies gelingen wird.
Für weitere Informationen und Details über das neue Kirchhof-Projekt in Ligist, lesen Sie hier.