Südoststeiermark

Prettnerhaus in Bad Radkersburg: Ein steirisches Wahrzeichen mit Geschichte

In Bad Radkersburg wurde das historische „Prettnerhaus“ für seine meisterhafte Renovierung mit dem begehrten Titel „Steirische Wahrzeichen“ ausgezeichnet – ein echtes Schmuckstück der Baukultur!

In Bad Radkersburg wird das „Prettnerhaus“ für seine vorbildliche Restaurierung ausgezeichnet. Dieser Preis, bekannt als „Steirische Wahrzeichen“, wird seit über 20 Jahren an besonders gelungene Revitalisierungsprojekte verliehen, die durch den Revitalisierungsfonds des Landes Steiermark gefördert werden. Mit diesem Preis wird das Engagement der Bewohner und Organisationen gewürdigt, die sich aktiv für die Erhaltung historischen Bauwerks einsetzen. Die Ehrung fand kürzlich im Weißen Saal der Grazer Burg statt, wo auch Wohnbaulandesrätin Simone Schmiedtbauer das „Prettnerhaus“ offiziell ausgezeichnet hat.

Das „Prettnerhaus“, welches seinen Ursprung im 16. Jahrhundert hat, wurde 2021 von Karl Maitz erworben. In einer beeindruckenden Zeitspanne von nur eineinhalb Jahren hat Maitz das Gebäude unter Berücksichtigung der Denkmalpflege und der historischen Bedeutung revitalisiert. Die Fassade des Hauses erstrahlt nun in neuem Glanz und zieht das Interesse sowohl von Einheimischen als auch von Touristen an.

Führung durchs Prettnerhaus

Am Tag des Denkmals fanden Führungen durch das neu renovierte „Prettnerhaus“ statt, die bei den Besuchern großen Anklang fanden. Karl Maitz führte die Gäste durch das Haus und stellte eindrucksvoll seine privaten Sammlungen aus. Diese bestehen nicht nur aus Exponaten der Familie Prettner, sondern auch aus seiner eigenen Kunstsammlung. „Alles, was von der Familie Prettner noch vorhanden war, wurde restauriert und in Verbindung mit meiner Sammlung ausgestellt“, so Maitz. Diese Verbindung schafft ein eindrückliches Erlebnis, das die Geschichte lebendig macht.

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Ein Highlight der Kunstsammlung im Prettnerhaus ist ein Raum, der der Malerin Maria Egner gewidmet ist. Sie wurde im 19. Jahrhundert in Radkersburg geboren, was ihren Werken besonderen lokalen Bezug verleiht. In einem anderen Raum ist das Gemälde „Arkadische Landschaft“ von Albert Meyeringh zu sehen. Maitz erzählt voller Begeisterung von der Geschichte des Bildes: Es stammt aus dem Besitz eines Freundes von Goethe.

Im Prettnerhaus befindet sich auch eine Bibliothek, die ein Zeitungsarchiv sowie eine Sammlung von Tausenden „Schellacks“ beherbergt. Besonders beeindruckend sind die vielen historischen Details des Hauses. Besucher sehen unter anderem eine mehrere Jahrhunderte alte Wohnungstür mit Eisenbeschlägen und eine bunt bemalte Zimmerdecke. Jeder Raum erzählt Geschichten aus vergangenen Zeiten, und die offenen Kleiderschränke bieten einen Blick auf feine Textilien, die über 100 Jahre alt sind.

Kulturgeschichtliche Dokumentation

Das Prettnerhaus wurde nach der Fotografenfamilie Prettner benannt, die in der Region bekannt wurde. Richard Prettner, zwischen 1871 und 1941 aktiv, dokumentierte mit seiner Kamera alle wichtigen Ereignisse in der Stadt und überlieferte dadurch mehr als 4.000 Glasplatten, die als einzigartige kulturgeschichtliche Dokumentation gelten. Diese Sammlung bietet einen bemerkenswerten Einblick in die Geschichte der Stadt Bad Radkersburg und ist in ihrer Art in Österreich einzigartig.

Durch die Revitalisierung des Prettnerhauses wird nicht nur ein historisches Gebäude erhalten, sondern auch ein Stück steirische Geschichte lebendig gehalten. Der Tag des Denkmals bot zudem eine Gelegenheit, die Baugeschichte des Hauses zu beleuchten, vorgestellt von der Baudenkmalforscherin Barbara Wonisch, die die Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte erklärte.

Das Engagement von Karl Maitz und die Auszeichnung als „Steirisches Wahrzeichen“ sind ein schönes Beispiel dafür, wie wichtig der Erhalt der Baukultur ist. Das Prettnerhaus wird so nicht nur zum kulturellen Zentrum, sondern auch zu einer Schatzkammer der Geschichte für Bad Radkersburg.


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Quelle
meinbezirk.at

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