Die Wetterlage in der Steiermark hat aktuell bedeutende Auswirkungen auf die Luftqualität in mehreren Ballungsräumen. An insgesamt 40 Messstellen wird die Luft kontinuierlich auf Schadstoffbelastungen überwacht, was seit Ende der 1980er Jahre eine gängige Praxis ist. „Wir messen unter anderem die Feinstaubbelastung“, erklärt Andreas Schopper vom Referat für Luftreinhaltung. Feinstaub ist besonders bedenklich, da kleine Staubpartikel gesundheitlich kritisch sein können.
Eine der wichtigsten Erkenntnisse ist, dass die Schadstoffbelastung mit zunehmender Höhe abnimmt. „Es ist egal, ob ich in Liezen auf den Salberg oder in Hartberg Richtung Ringkogel gehe. Höher gelegene Orte sind oft sauberer“, so Schopper weiter. Die aktuelle Luftqualität ist typisch für die nebligen Wintermonate, wenn neben Verkehr und Industrie auch Heizungen zur Schadstoffemission beitragen. „Momentan ist die Belastung nicht so hoch, dass es notwendig wäre, die Stadt zu verlassen“, betont er.
Schadstoffe im Winter
Andreas Schopper weist darauf hin, dass sich die Belastungssituation im Laufe der Jahre verändert hat. Während in früheren Jahren Schwefeldioxid ein großes Thema war, steht heutzutage besonders die Konzentration von Stickstoffoxiden im Fokus. Im Sommer sind es dann in erster Linie die Ozonwerte, die aufmerksam beobachtet werden. „Unsere Messungen sind nicht in allen Städten umfassend, sondern konzentrieren sich auf die relevantesten Faktoren“, fügt er hinzu.
Ein weiteres Problem stellt die Temperaturinversion dar, die vor allem in den morgendlichen und abendlichen Nebelstunden auftritt. In diesen Zeiten befinden sich die Schadstoffe dicht am Erdboden, was die Luftqualität stark beeinträchtigt. „Die Inversionen lösen sich meist am späten Vormittag auf und sorgen dann für eine Durchmischung der Luft, was zur Verminderung der Schadstoffkonzentration führt“, erklärt der Luftqualitätsexperte.
Empfehlungen für Risikogruppen
Besonders für Menschen mit Atemwegserkrankungen ist es ratsam, in diesen kritischen Wetterlagen auf körperliche Anstrengungen zu verzichten. „Bei hohen Schadstoffkonzentrationen ist körperliche Aktivität nicht empfehlenswert“, mahnen Mediziner. Diese Warnung richtet sich insbesondere an ältere Menschen oder Personen mit chronischen Erkrankungen, die besonders anfällig auf Luftverschmutzung reagieren.
Durch das proaktive Monitoring der Luftgüte kann jedoch ein gewisses Maß an Sicherheit gewährleistet werden. Die jährlichen Berichte über die Luftqualität zeigen Fortschritte in der Reduzierung bestimmter Schadstoffe, doch die Herausforderungen bleiben insbesondere in den Wintermonaten, wenn die Emissionen durch Heizungen ansteigen. Weitere Details zu dieser Thematik sind hier zu finden.