In der Stadt Leoben steht eine signifikante Erweiterung des Rufbus-Systems bevor. Ab Februar 2025 werden insgesamt 48 Haltestellen angefahren, was eine bedeutende Verbesserung der öffentlichen Verkehrsverbindungen insbesondere am Stadtrand darstellt. Diese Entwicklung folgt der Einführung des Rufbus-Systems im Jahr 2005, das festgelegte Haltestellen bedient und nur bei Bedarf in Betrieb ist.
Das Rufbus-System wurde ins Leben gerufen, um den Bewohnern in Gegenden ohne direkte Anbindung durch klassische Linienbusse eine flexible Mobilitätslösung zu bieten. Durch diese bedarfsorientierte Verkehrsform können Fahrgäste unkompliziert einen Bus bestellen, statt auf feste Fahrpläne angewiesen zu sein.
Ein rasches Wachstum des Netzes
Zu Beginn wurde das Rufbus-System mit lediglich elf Haltestellen betrieben. In den letzten Jahren konnte die Anzahl auf 19 gesteigert werden. Jetzt plant die Stadt, die Haltestellenzahl auf 48 zu erhöhen. „Vor allem in den Bereichen mit geringem Fahrgastaufkommen können wir mit diesem System besser auf die Bedürfnisse eingehen“, erläutert Ronald Schindler, Direktor der Stadtwerke Leoben.
Ein zweiter, elektrischer Bus wurde beschafft, um den erweiterten Raum an Haltestellen abzudecken. Dieser Bus hat Platz für 15 Personen und ist umweltfreundlicher im Betrieb. Ende 2025 soll der Flottenwechsel auf zwei elektrische Busse erfolgen, was den CO2-Ausstoß erheblich verringern wird. Laut Schindler wird der zusätzlich eingesetzte Bus nicht nur klimaschonender sein, sondern auch den Fahrgästen eine bessere Erfahrung bieten.
Im Februar 2025 werde das Rufbus-System auch zahlreiche neue Haltestellen in folgenden Stadtgebieten ansteuern:
- Im Tal
- Dorfstraße
- Schladnitzgraben
- Siedlung Göss
- Kaltenbrunn & Kienbergweg
- Nennersdorfer Straße
- Östu-Stettin und Münzenberg
Optimierung des Verkehrsangebots
Die Entscheidung zur Umstellung des innerstädtischen Verkehrs im Schladnitzgraben folgt einer Analyse, die zeigte, dass das bestehende System nicht mehr den Bedürfnissen der Fahrgäste entsprach. „Um den Anwohnern im Schladnitzgraben eine flexiblere Nutzung des öffentlichen Verkehrs zu ermöglichen, haben wir die bestehenden Haltestellen in Rufbus-Haltestellen umgewandelt, sodass die Leute den Bus zu ihrer gewohnten Haltestelle rufen können“, sagte Schindler. Der Schulbus wird von dieser Umstellung nicht betroffen sein und weiterhin nach gewohnter Weise verkehren.
Das Projekt erzeugt jährliche Kosten von rund 240.000 Euro, doch der Bürgermeister von Leoben, Kurt Wallner, unterstreicht die Wichtigkeit der nachhaltigen Mobilität: „Dieser Ansatz hilft nicht nur, Emissionen zu reduzieren, sondern erfüllt auch die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger und gewährleistet, dass zukünftige Generationen in einer lebenswerten Stadt leben können.“
Für die Nutzung des Rufbusses können Interessierte 30 Minuten vor der gewünschten Fahrtzeit unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 300 111 anrufen und ihre Haltestelle angeben. Der Umstieg zu anderen Buslinien wird am Hauptbahnhof oder im Stadtzentrum (LCS) ermöglicht, und das System steht an Werktagen Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr sowie neu auch samstags von 8 bis 16 Uhr zur Verfügung. Tickets können direkt im Bus zum Verbundtarif erworben werden.