In Gleinstätten wurde in der vergangenen Woche ein faszinierendes Spektakel veranstaltet – der achte Perchtenlauf der Haslacher Perchten. Etwa 350 Perchten aus ganz Österreich kamen zusammen und zogen die Blicke von rund 2.500 Zuschauern auf sich. Im feierlichen Lichterglanz des Schlosses Gleinstätten erlebten die Besucher ein aufregendes Schauspiel, das die Tradition des Perchtenlaufes lebendig hielt und eindrucksvoll zur Schau stellte.
Der Verein „Haslacher Perchten“, der vor zehn Jahren gegründet wurde, erfreut sich wachsender Beliebtheit und zählt mittlerweile etwa 60 Mitglieder aus den Bezirken Leibnitz und Deutschlandsberg. „Wir möchten unsere Traditionen, unser Brauchtum und den Teamgeist in der Gruppe stärken“, bekräftigte Obmann-Stellvertreter Julian Haring. Gemeinsam mit Martin Robier und Maximilian Kremer leitet er den Vorstand und sorgt dafür, dass der Verein aktiv bleibt.
Intensive Vorbereitung für den Lauf
Die Vorarbeiten für den diesjährigen Perchtenlauf begannen bereits im August. „Alles hat reibungslos funktioniert“, lobte Haring die Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehren Gleinstätten und Prarath, die maßgeblich zur Organisation des Laufes beigetragen haben. Das Engagement der Helfer hat es ermöglicht, dass das Event zu einem großen Erfolg wurde.
Die „Haslacher Perchten“ jedoch stehen noch nicht am Ende ihrer Saison. In den nächsten Wochen werden sie an rund zehn weiteren Veranstaltungen teilnehmen. Diese Traditionspflege findet nicht nur in Form von spektakulären Auftritten statt; auch gemeinschaftliche Aktivitäten wie „Zeggern“ und Eisstockschießen tragen zur Stärkung des Zusammenhalts innerhalb des Vereins bei.
Die Bedeutung der Perchten
Die Perchten-Tradition hat ihre Wurzeln in der alpenländischen Mythologie und ist ein wesentlicher Bestandteil des Winterbrauchtums in Regionen wie Österreich, Bayern und Südtirol. Sie ist eng verwoben mit den Rauhnächten, den zwölf Nächten zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag. In dieser Zeit ist es Brauch, dass die Perchten durch die Dörfer ziehen, um das alte Jahr abzuschließen und das neue Jahr zu begrüßen, dabei böse Geister zu vertreiben und Fruchtbarkeit zu bringen.
Die Figuren der Perchten schwanken zwischen Schönheit und Schrecken. Man unterscheidet zwischen Schönperchten, die Licht, Leben und Fruchtbarkeit symbolisieren, und Schiachperchten, die mit Chaos und Zerstörung assoziiert werden. Die gruseligen Schiachperchten tragen oft aufwendig gestaltete Masken aus Holz, verziert mit Naturmaterialien und Tierfellen, um böse Geister fernzuhalten.
Mit solch beeindruckenden Bräuchen und lebendigen Darbietungen wird das Brauchtum der Perchten nicht nur bewahrt, sondern auch aufregend inszeniert. Die Veranstaltung in Gleinstätten zeigte einmal mehr, wie wichtig die Traditionen für die Gemeinschaft und für die Identität der Region sind, und es bleibt spannend zu sehen, wie sich diese Tradition im Laufe der Jahre weiterentwickeln wird. Für mehr Details zu diesem Spektakel, siehe den Bericht auf www.meinbezirk.at.