In der Obersteiermark hat die Tierärztin Barbara Wolfger aus St. Michael kürzlich eine herausfordernde Situation angesprochen, die viele von ihren Kollegen in der Region betrifft. Obwohl sie sich über die Schwangerschaft einer Mitarbeiterin freuen kann, erkennt sie gleichzeitig die Herausforderungen, die diese Situation für ihre Praxis mit sich bringt.
Ein zentrales Problem, das Wolfger teilt, ist der Mutterschutz, der es der schwangeren Tierärztin untersagt, während ihrer Schwangerschaft aktiv in der Tierheilpraxis zu arbeiten. Auf der einen Seite erhält die Tierärztin weiterhin ihr Gehalt, was für viele Praxen, vor allem in ländlichen Gegenden, eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen kann. „Gerade für die kleinen Nutztierpraxen am Land ist das ein großes Problem“, erklärt ihre Kollegin Julia Enichlmayr aus Kuchl.
Personalmangel in der Tiermedizin
Die Herausforderungen werden durch den bereits bestehenden Personalmangel in der Tierärzteschaft verstärkt. Dieser Mangel ist auf bevorstehende Pensionierungen sowie veränderte Arbeitsweisen zurückzuführen, die in der Branche an der Tagesordnung sind. Angesichts dieser Umstände wird ein erholsamer Ausgleich zwischen dem Arbeitsaufwand und der Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiterinnen immer schwieriger.
Laut Enichlmayr könnte man theoretisch eine schwangere Tierärztin für andere Aufgaben einsetzen. In der Praxis ist dies jedoch oft nicht sinnvoll – besonders für Kleintierpraktiken, wo spezifisches Fachwissen und Erfahrung gefordert sind. Die Verbesserung der Situation erfordert daher Lösungen, die sowohl wirtschaftliche als auch gesundheitliche Aspekte berücksichtigen.
Die von Wolfger und Enichlmayr angesprochenen Probleme sind nicht nur individuelle Herausforderungen, sondern spiegeln größere strukturelle Probleme innerhalb der veterinärmedizinischen Gemeinschaft wider. Die Tierärztinnen und -ärzte stehen vor der Aufgabe, Lösungen zu finden, die den Bedürfnissen der Tierhaltung und den persönlichen Lebensumständen gerecht werden.
Weitere Details zu diesem Thema sind in einem Artikel auf www.kleinezeitung.at zu finden. Die Diskussion rund um diesen Fachkräftemangel und die damit verbundenen Veränderungen ist von großer Bedeutung für die Zukunft der tierärztlichen Versorgung in der Region.