
Im Zentrum eines brisanten Prozesses, der am Donnerstag beginnt, steht ein 59-jähriger Landwirt aus dem Innviertel. Er soll eine umfangreiche Sammlung nationalsozialistischer Devotionalien angelegt haben, um diese in einem geplanten NS-Museum in Zwettl, Niederösterreich, der Öffentlichkeit zu präsentieren. Laut Anklage wird ihm vorgeworfen, nationalsozialistische Inhalte verbreitet und bei mehreren Hausdurchsuchungen eine Vielzahl verbotener Gegenstände sichergestellt zu haben, darunter auch gefälschte Euro-Scheine. Diese Vorwürfe beziehen sich auf Ermittlungen aus der Rockerszene im Juni 2023, bei denen der Angeklagte unter anderem auch wegen Drogenbesitzes bereits verurteilt wurde, so berichtete der Die Presse.
Zu den erschreckenden Funden zählen zwei Sprengkörper mit Reichsadler sowie Hakenkreuze, Büsten von Adolf Hitler, Flaschen von „Hitler-Wein“ und „Hitler-Grappa“, und zahlreiche NS-Uniformjacken. Zudem soll der Angeklagte das Symbol der „Schwarzen Sonne“ in beeindruckendem Umfang mit einem Durchmesser von rund vier Meter in den Einfahrtsbereich seines Anwesens eingelassen haben, was sogar von Google Earth sichtbar ist. Im Prozess werden auch Fotos aus den Polizeiprotokollen gezeigt, die die schockierenden Funde dokumentieren, berichtete das ORF OÖ.
Trotz der Vielzahl an belastenden Beweisen weigerten sich sowohl der Angeklagte als auch sein Verteidiger, Stellung zu den Vorwürfen zu nehmen. Die Staatsanwaltschaft erhebt schwere Vorwürfe, die ein klares Bild von der gesammelten Menge an NS-Devotionalien zeichnen, die für das geplante Museum gedacht waren. Bei den weiteren Ermittlungen wird es zudem um die nationalsozialistische Wiederbetätigung des Angeklagten gehen, die ihn vor den Schwurgericht in Ried bringt. Die rechtlichen Konsequenzen dieser Vergehen könnten gravierend sein.
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