
Am Wochenende wurde die syrische Stadt Aleppo von einem militärischen Schlag betroffen, als russische Luftangriffe die Region erreichten. Diese Angriffe, die laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte „erstmals seit 2016“ stattfanden, folgten auf eine Offensive von Rebellen, die Teile der Stadt für sich beanspruchten. Russische Kampfflugzeuge flogen in der Nacht auf Samstag über Aleppo, nachdem der Flughafen der Stadt geschlossen und alle Flüge abgesagt worden waren.
Die Situation eskalierte, als die Rebellen ihre Offensive ankündigten und in verschiedene Stadtviertel vordrangen. Berichten zufolge kontrollieren die Rebellen, angeführt von der islamistischen Gruppe Hayat Tahrir al-Sham und ihren Verbündeten, den größten Teil der Stadt sowie verschiedene Regierungs- und Gefängniseinrichtungen. Währenddessen hat das syrische Militär Vorbereitungen getroffen, um sich den Rebellen entgegenzustellen und erwartet Unterstützung aus Russland, um eine vollständige Übernahme der Provinz Aleppo durch die Aufständischen zu verhindern.
Rebellen im Vorstoß
Am Freitag hatten die Rebellen erklärt, im Rahmen ihrer Offensive ins Zentrum Aleppos vorgestoßen zu sein. Diese Behauptungen wurden vom syrischen Staatsfernsehen jedoch zurückgewiesen, das den Fortschritt der Rebellen als übertrieben darstellte. Nach Aussage des Kommandeurs der Rebellenbrigade Jaish al-Issa, Mustafa Abdul Jaber, sei der Erfolg der Offensive unter anderem darauf zurückzuführen, dass von Iran unterstützte Kräfte geschwächt worden seien.
Die berichteten Erfolge der Rebellen folgen auf einen umfassenden Auftritt, den die Pro-Assad-Truppen als „Großangriff“ bezeichneten. Laut dem Syrischen Militär ist dies der größte militärische Vorstoß seit dem Inkrafttreten einer Waffenruhe im März 2020, die zuvor zwischen Russland und der Türkei ausgehandelt wurde. Informierten Kreisen zufolge soll die Türkei im Vorfeld der Offensive grünes Licht gegeben haben.
Die Spannungen in der Region sind hoch, und trotz der gegensätzlichen Berichte über die Entwicklungen bleibt die Situation angespannt. Wie es in bestimmten Militärkreisen heißt, rechnen die syrischen Behörden damit, dass sie binnen 72 Stunden militärische Verstärkung von russischen Truppen erhalten werden. Die militärischen Aktivitäten beeinträchtigen die ohnehin schon fragile Sicherheit in der Region Aleppo, die in den letzten Jahren von anhaltenden Konflikten erschüttert wurde.
Die kommenden Tage werden entscheidend sein, da alle Augen auf die mögliche Reaktion des syrischen Militärs und die weitere Rolle Russlands gerichtet sind. Solche Entwicklungen könnten weitreichende Konsequenzen für die politischen und militärischen Dynamiken in Syrien haben, während die internationale Gemeinschaft die Lage weiterhin aufmerksam beobachtet. Diese Ereignisse zeigen, wie fragil der Frieden in dieser konfliktbeladenen Region bleibt.
Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen in Aleppo und den militärischen Maßnahmen Russlands können Sie die neueste Berichterstattung auf www.kleinezeitung.at lesen.
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