RMS Titanic: Wrack droht bis 2030 ganz zu verschwinden!

RMS Titanic: Wrack droht bis 2030 ganz zu verschwinden!

Nordatlantik, Ozean - Die RMS Titanic, das berühmte Passagierschiff, das 1912 tragisch sank, liegt seit über 100 Jahren am Meeresgrund des Nordatlantiks in 3.800 Metern Tiefe. Laut Forschern wird das Wrack laut aktuellen Ergebnissen bis spätestens 2030 vollständig verschwunden sein. Diese Aussagen stammen aus den jüngsten Entdeckungen eines internationalen Forschungsteams der OceanGate Titanic Survey Expedition, das den fortschreitenden Verfall des Wracks dokumentiert.

In den letzten Jahren hat der Verfall des berühmten Schiffs dramatische Ausmaße angenommen. Teile des Wracks, darunter das Badezimmer des Kapitäns, sind bereits eingestürzt. Ursachen für diese Zersetzung sind Millionen von Mikroorganismen, die gemeinhin als „Rusticles“ bezeichnet werden und das Eisen des Wracks zersetzen. Der Zerfall wird als unvermeidlich angesehen, insbesondere am Bug des Schiffes, wo massive Schäden festgestellt wurden, darunter eine große Lücke an der Backbordseite. Ein etwa viereinhalb Meter langes Stück der Reling ist verloren gegangen und liegt nun auf dem Meeresboden, wie aus den jüngsten Fotos und Videos der Erkundung hervorgeht.

Neue Expedition und Erhalt von Artefakten

Ein neues Team von Forschern, organisiert von RMS Titanic, Inc., hat sich auf den Weg gemacht, um das Wrack erneut zu erkunden. Diese Organisation hat die Bergungsrechte für die Titanic seit den 1990er Jahren und wird während dieser Mission ROVs (ferngesteuerte Unterwasserfahrzeuge) einsetzen, die mit hochauflösenden 65K-Kameras ausgestattet sind. Diese ROVs sollen digitale Scans des Wracks erstellen und nach Anzeichen von weiterer Verschlechterung oder neuen Trümmerfeldern suchen. Besondere Aufmerksamkeit wird einem Trümmerfeld geschenkt, das bisher wenig erforscht wurde, sowie dem Marconi-Funkgerät, das das berühmte SOS-Signal der Titanic sendete.

Die Erkundung wird über 20 Tage auf dem Offshore-Schiff Dino Chouest durchgeführt. Bei dieser Mission plant das Team, viele Artefakte zu entdecken und zu dokumentieren, darunter möglicherweise Gepäck von Passagieren. Das Unternehmen dokumentiert die Funde auch in sozialen Medien, um die Öffentlichkeit an den Entdeckungen teilhaben zu lassen.

Gedenkzeremonie für die Opfer

Ein wichtiger Teil der Expedition wird eine Gedenkzeremonie sein, die am Wrack abgehalten wird, um den Opfern des Untergangs und den kürzlich in der Titan-Implosion gestorbenen Personen zu gedenken. Zu Ehren von Paul-Henri Nargeolet, dem Forschungsdirektor des Unternehmens, wird zudem eine Gedenktafel am Meeresboden angebracht.

Die Titanic bleibt ein bedeutendes Symbol für Luxus, Technik und Tragödie, während ihr Zustand weiterhin den Fokus von Wissenschaftlern und Geschichtsinteressierten auf sich zieht. Der Untergang in der Nacht auf den 15. April 1912 forderte das Leben von 1.514 der 2.220 Menschen an Bord und bleibt eine tragische Episode der Schifffahrtsgeschichte.

Der Verfall des Wracks und die damit verbundene Zerstörung der maritimen Artenvielfalt in der Umgebung stellt nicht nur eine kulturelle, sondern auch eine ökologische Bedrohung dar. Das Ökosystem, das sich um die Titanic gebildet hat, ist ebenfalls gefährdet und wird von den Forschern genauestens beobachtet. Dieser Verfall ist ein weiterer Ansporn für die Dokumentationsmission, die den verbliebenen Teil eines einmal prächtigen Schiffs festhalten möchte. Die Titanic wird nach dem gegenwärtigen Stand bald vollständig vom Ozean verschluckt sein.

Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen können Sie die Artikel von oe24, Maritime Executive und Tagesschau lesen.

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OrtNordatlantik, Ozean
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