Die Arbeitslosenzahlen im Bezirk Deutschlandsberg haben im September 2024 einen besorgniserregenden Anstieg erlebt. Gegenüber dem Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit um stolze 20,2 Prozent gestiegen, was bedeutet, dass insgesamt 1.281 Personen arbeitslos gemeldet sind. Dieser Anstieg ist bemerkenswert, da auch die Zahl der offenen Stellen konstant rückläufig ist, was zusätzliche Herausforderungen für die Betroffenen mit sich bringt.
In den Details zeigt sich, dass vor allem Frauen betroffen sind: Bei den 600 arbeitslosen Frauen entspricht dies einem Anstieg von 22,7 Prozent. Bei den Männern sind 681 Personen betroffen, was einem Zuwachs von 18 Prozent gleichkommt. Zudem nehmen 321 Personen an Schulungen des Arbeitsmarktservices (AMS) teil. Während der gesamte Anstieg der Arbeitslosigkeit im Bundesland 14,3 Prozent beträgt, ist der Rückgang der offenen Stellen im Bezirk ein alarmierendes Signal.
Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt
Die Dynamik des Arbeitsmarktes ist offensichtlich. Im September meldeten sich 334 Personen arbeitslos, was 30 weniger ist als im Vorjahresvergleich. Im Gegensatz dazu fanden 505 Personen eine neue Anstellung, ein Rückgang von 93 gegenüber 2023. Besonders dramatisch fällt die Situation in der Produktionsbranche auf, wo die Arbeitslosigkeit um 38,1 Prozent angestiegen ist. Angebot und Nachfrage klaffen hier auseinander, insbesondere bei gut ausgebildeten Fachkräften.
Die Verteilung der Arbeitslosen nach Altersgruppen zeigt ebenfalls erschreckende Mahnungen. Bei den Jugendlichen unter 25 Jahren stieg die Zahl der Arbeitslosen um 36,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr; dabei stehen 154 Jugendliche ohne Arbeit. Im Hauptarbeitsalter (25 bis unter 50 Jahre) sind es 559 Personen, ein Anstieg von 14,3 Prozent. Die Gruppe der über 50-Jährigen zeigt mit 568 Arbeitslosen einen Anstieg von 22,4 Prozent, was die Notwendigkeit unterstreicht, ältere Arbeitnehmer zu unterstützen.
Unsicherheit auf dem Lehrstellenmarkt
Trotz eines Überhangs an offenen Lehrstellen im Bezirk ist ein Rückgang der registrierten Lehrstellen zu beobachten. Insgesamt stehen 43 Lehrstellensuchenden lediglich 62 offene Lehrstellen gegenüber, was einen Rückgang von 44 Lehrstellen bedeutet. Der Lehrstellenmarkt ist somit extrem angespannt. Der AMS verzeichnete im August nur zehn neue offene Lehrstellen – fünf weniger als im Vorjahr. Die Unternehmen scheinen zögerlich bei der Schaffung neuer Stellen zu sein.
Von der insgesamt gemeldeten Zahl an offenen Stellen im September 2024, die 187 beträgt, ist der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr signifikant, wobei 607 Stellen weniger zur Verfügung stehen, was voraussichtlich zu einem harten Winter für Arbeitssuchende führen könnte. Auch der Rückgang der Zahl der Beschäftigten wird in den kommenden Monaten voraussichtlich weiterhin einen negativen Trend zeigen.
Ergänzend sind gesundheitliche Einschränkungen ein großes Thema. Von den 1.281 arbeitssuchenden Personen sind 569 aufgrund gesundheitlicher Probleme eingeschränkt, darunter 223 Menschen mit anerkannter Behinderung. Diese Zahlen verdeutlichen die zusätzliche Herausforderung für diese Gruppe von Durchschnittsbürgern und deren Integration in den Arbeitsmarkt.