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In Österreich zeigt sich ein alarmierendes Bild: Trotz des Namens bieten Schutzwege oft keinen echten Schutz für Fußgänger. Zwischen 2019 und 2023 wurden insgesamt 5.213 Personen auf Zebrastreifen verletzt, darunter 887 Kinder. Tragischerweise verloren 48 Menschen, darunter drei Kinder, ihr Leben während dieser Überquerungen. Diese besorgniserregenden Zahlen aus einer aktuellen Erhebung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) verdeutlichen, dass viele Autofahrer nicht bereit sind, vor Fußgängern anzuhalten. Wie der KFV feststellt, lässt jedes zwanzigste Fahrzeug Kinder nicht ungehindert den Schutzweg überqueren. Bei Erwachsenen ist die Situation kaum besser, denn nur jeder zehnte Fahrer bremst rechtzeitig, um Fußgängern das Überqueren zu ermöglichen.
Diese erschreckende Situation wird in Anbetracht der bevorstehenden dunklen Monate noch kritischer. Der KFV macht darauf aufmerksam, dass nur etwa 35 Prozent der Fußgänger im Winter helle oder gut sichtbare Kleidung tragen. Ähnlich sieht es bei Radfahrern aus, wo nur 36 Prozent reflektierende Elemente nutzen. Diese unzureichende Sichtbarkeit erhöht das Risiko, dass Kinder und Erwachsene beim Überqueren von Zebrastreifen zu Opfer von Unfällen werden. Klaus Robatsch, Leiter der Verkehrssicherheit beim KFV, fordert mit Nachdruck eine Verdopplung der Strafen für Verkehrsdelikte, die Kinder gefährden. „Die Anhaltebereitschaft hat sich in den vergangenen Jahren leider kaum verändert. Besonders erschütternd ist es, wenn nicht vor Kindern angehalten wird“, erklärt Robatsch. Diese Aussage verstärkt den Aufruf zur Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme im Straßenverkehr, um die Sicherheit vor allem der schwächsten Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten, wie von KFV betont wird.
Zusätzlich zu diesen Forderungen wird empfohlen, dass alle Fahrzeuglenker besonders an Orten wie Schulen und Spielplätzen erhöhte Vorsicht walten lassen sollten. Sowohl Kinder als auch Erwachsene sollten sich zu ihrer eigenen Sicherheit nicht darauf verlassen, dass Autofahrer anhalten. Diese Erkenntnis unterstreicht die Dringlichkeit von Sensibilisierungsmaßnahmen, um das Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer für die Gefahren an Schutzwegen zu schärfen.
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