Rekordsumme: Österreicher verschenken 660 Millionen Euro an Verwandte!
Rekordsumme: Österreicher verschenken 660 Millionen Euro an Verwandte!
Österreich - Im Jahr 2024 haben Österreicherinnen und Österreicher bemerkenswerte 14,5 Milliarden Euro an Vermögenswerten verschenkt. Diese Zahl übersteigt den Rekordwert des Vorjahres, als es knapp über 10 Milliarden Euro waren. Laut Angaben des Finanzministeriums gab es in diesem Zeitraum insgesamt 31.852 Schenkungen, was eine beachtliche Zunahme dokumentiert. Zudem lag der Durchschnittswert einzelner Schenkungen bei rund 456.000 Euro. Besonders auffällig ist, dass zwei große Schenkungen über 750 Millionen Euro gingen, beide in Form von Anteilen an Kapitalgesellschaften. Die höchste Bargeldschenkung wurde mit 660 Millionen Euro von einem österreichischen Bürger an einen Verwandten getätigt, was die Schenkungen in einem neuen Licht erscheinen lässt. Weitere Details bestätigen, dass Bargeldschenkungen allein einen Wert von fünf Milliarden Euro ausmachten, was verdeutlicht, wie reichlich verteilt die Vermögensübertragungen in diesem Jahr waren.
Diese Zunahme an Schenkungen wird unter anderem durch die Tatsache begünstigt, dass es in Österreich keine Schenkungssteuer gibt. Während in vielen EU-Ländern solche Steuern üblich sind, profitieren die wohlhabendsten Schichten in Österreich von dieser Regelung. Im Jahr 2023 verschenkteten bereits 13,66 Milliarden Euro an Familie und Freunde, der höchste Wert bis dahin. Die Schenkungen sind hierbei ungleich verteilt, wobei besonders reiche Personen oft große Vermögen an ihre Angehörigen übertragen. Es wird vermutet, dass die Babyboomer-Generation, die sich auf den Ruhestand vorbereitet, und die befürchtete Möglichkeit zukünftiger Abgaben dazu beitragen, dass derartige Vermögenswerte vermehrt verschenkt werden.
Eingehende Statistiken zu Schenkungen
Von den insgesamt 31.852 Schenkungen waren 27.458 direkt an Verwandte gerichtet, was die familiären Bindungen und den Wunsch nach finanzieller Unterstützung deutlich macht. Laut den Berechnungen des Finanzministeriums lag der Medianwert einer Schenkung bei 100.000 Euro. Dies zeigt auf, dass hohe Durchschnittswerte stark von extrem großen Einzelübertragungen beeinflusst werden. Bei den Vermögensübertragungen wurden unter anderem Unternehmensanteile im Wert von 6,67 Milliarden Euro geschenkt, sowie Kapitalforderungen (1,71 Milliarden Euro), bewegliches Vermögen (312 Millionen Euro) und immaterielle Werte (397 Millionen Euro). Darüber hinaus wurden in 1.193 Fällen ganze Betriebe im Wert von rund 205 Millionen Euro übergeben.
Die derzeitige Gesetzeslage in Österreich spielt den Schenkungen in die Karten. Seit 2008 existiert keine Erbschafts- und Schenkungsteuer in Österreich, was eine wesentliche Rolle bei dieser Entwicklung spielt. Obwohl der Mangel an aktuellen Daten über die Verteilung und das Volumen von Erbschaften vorhanden ist, deuten Schätzungen darauf hin, dass das jährliche Erbvolumen bis 2050 von etwa 21 Milliarden Euro auf 41 Milliarden Euro ansteigen könnte. Dieses Wachstum ist vor allem im obersten Perzentil der Vermögensverteilung spürbar, wobei potenzielle Steueraufkommen von über 1 Milliarde Euro pro Jahr mit entsprechenden Freibeträgen projected werden.
Zusammengefasst zeigt sich, dass die Schenkungen in Österreich auf einem Rekordhoch sind, nicht zuletzt aufgrund der steuerlichen Gegebenheiten und dem demographischen Wandel. Die aktuelle Statistik belegt eine bemerkenswerte Entwicklung im Vermögensübertragungsbereich, die trotz fehlender steuerlicher Belastung unübersehbare soziale Implikationen mit sich bringt.
Für weitere Informationen über die Schenkungen in Österreich, können Sie diese Links besuchen: 5min, Kontrast, und AK Wien.
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