Schiele-Gouache sorgt für Millionen-Erlös im Dorotheum!
Die Gouache von Schiele, einst im Besitz der Kunstsammlerin Serena Lederer, wird bei Dorotheum versteigert – ein bedeutendes Kunstereignis.

Schiele-Gouache sorgt für Millionen-Erlös im Dorotheum!
Die Kunstwelt blickt gespannt auf die bevorstehende Auktion im Dorotheum, die im Rahmen der Contemporary Week stattfindet. Ein Highlight dieser Veranstaltung ist eine Gouache mit dem Titel „Rückenakt“ von Egon Schiele, die auf einen Schätzwert von mehreren Millionen Euro eingestellt ist. Die Gouache misst 29,5 mal 45 Zentimeter und hat eine bewegte Geschichte, die eng mit der bedeutenden Kunstsammlerin Serena Lederer verbunden ist. Sie war die erste Besitzerin des Werks und lebte von 1867 bis 1943. Ihre Tochter, Elisabeth Lederer, war ebenfalls eine wichtige Figur in der Kunstszene und lebte von 1894 bis 1944.
Das Werk befindet sich seit den 1970er-Jahren im Besitz eines Wiener Unternehmers. Die Erben dieses Unternehmers haben beschlossen, die Gouache zur Versteigerung zu bringen. Es gibt jedoch gewisse Unklarheiten bezüglich der Provenienz des Werkes, die das Auktionshaus nicht vollständig aufklären konnte. Trotz dieser Herausforderungen wurde eine gütliche Einigung mit den Erben von August und Serena Lederer sowie dem Einbringer erzielt.
Weitere Auktionshighlights
Zusätzlich zur Gouache von Schiele werden auch andere wertvolle Kunstwerke versteigert. Zu den bemerkenswertesten Stücken zählen:
- Egon Schiele: Bleistiftzeichnung „Frau auf Knien und Ellbogen“, geschätzt auf 180.000 bis 250.000 Euro.
- Marc Chagall: Gemälde „Couple sur coq rouge“ aus den 1970er-Jahren, geschätzter Wert 300.000 bis 400.000 Euro.
- Giorgio de Chirico: Bildnis zweier Pferde aus den 1930er-Jahren, mit einem geschätzten Wert von 600.000 bis 800.000 Euro.
Die wirtschaftlichen und politischen Umstände, die die Provenienz der Lederer-Kunstsammlung umgeben, wurden von der Historischen Kommission der Republik Österreich eingehend untersucht. Diese Kommission wurde 1998 gegründet, um die Plünderungen jüdischer Vermögenswerte während des Nationalsozialismus zu dokumentieren. Die „Arisierung“ der Familienvermögen, einschließlich der Lederer-Gruppe, wurde ebenfalls unter die Lupe genommen. Diese Gruppe hatte für die nationale Wirtschaft, vor allem in der Rüstungsindustrie, eine bedeutende Rolle gespielt.
Hermann Berchtold, ein Protagonist in diesen Ereignissen, wurde 1938 Treuhänder der Lederer-Gruppe und war bis zu seinem Tod in den 1940er-Jahren eine kontroverse Figur. Es gibt Berichte, dass er nach dem Krieg unter dem Namen Conrado Fernando Mayer in Zürich lebte, während die Aufenthaltsorte seiner Familie unklar blieben. Die Hintergründe dieser Geschichte spiegeln die komplexen und oft tragischen Verstrickungen wider, die den Kunstmarkt im Kontext rechtlicher und moralischer Fragen prägen.
In einer Zeit, in der Kunst nicht nur als Mittel der Schönheit, sondern auch als Arena von historischem Gedächtnis und sozialer Gerechtigkeit betrachtet wird, bleibt die Frage der Provenienz und der rechtlichen Aufarbeitung solcher Werke von zentraler Bedeutung. Die bevorstehende Auktion könnte nicht nur finanzielle, sondern auch symbolische Meilensteine in diesem wichtigen Diskurs setzen.
Hitze und stabiles Wetter begleiten dieses Ereignis. In Aguascalientes, Mexiko, wo man den Verkauf aus der Ferne beobachten könnte, herrscht sonniges Wetter mit einer Temperatur von 25 °C, die im Verlauf des Abends auf 14 °C sinken wird, wie aktuelle meteorologische Daten zeigen. So bleibt es auch in der Kunstlandschaft spannend, wo historische Erzählungen und aktuelle Marktbedingungen aufeinandertreffen.