Die Wahl von Wolfgang Bartosch als interimistischem Präsidenten des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB) sorgt für scharfe Kontroversen. Laut einem von der ÖFB-Führung in Auftrag gegebenen Rechtsgutachten, das von Universitätsprofessor Martin Karollus verfasst wurde, ist diese Wahl "rechtmäßig und wirksam". Der Generalsekretär Thomas Hollerer, der seit November gekündigt, jedoch aufgrund seiner Kündigungsfrist weiterhin im Amt ist, berief sich bei einer Sitzung am 29. November auf einen Paragraphen, der eine Statutenänderung außerhalb der Hauptversammlung erlaubt, da "Gefahr in Verzug" sei. Diese Entscheidung wurde mit einer Mehrheit im Präsidium unterstützt, was Bartosch den Weg an die Spitze ebnete, obwohl Oberösterreichs Landesverbandspräsident Gerhard Götschhofer einen "Satzungsbruch" wittert und eine Sachverhaltsdarstellung eingereicht hat. Er behauptet, die Wahl sei nichtig, sollte der Rechtsmittelsenat in seiner Sichtweise entscheiden, so oe24.at berichtet.
Götschhofer sieht in der Vorgehensweise ein gravierendes Problem. Sollte das Urteil im Januar oder Februar 2025 zugunsten seines Antrags ausfallen, könnte dies auch zu Sanktionen gegen Hollerer führen. Trotz seinen Bedenken erhielt Bartosch bei seiner Wahl in einer Sitzung am 29. November zehn von zwölf möglichen Stimmen. Laut Götschhofer fehlt es dem aktuellen Präsidium an der nötigen Stärke und Konsensfähigkeit; er plädiert daher für eine externe Lösung für die Präsidentschaft. Ein bereits gekündigter Generalsekretär hätte keinen Einfluss auf die Satzung haben dürfen, was die Situation weiterhin verkompliziert, berichtet auch laola1.at.
Obwohl Götschhofer die Vorgänge scharf kritisiert, zeigt sich eine breite Unterstützung für Bartosch innerhalb des Präsidiums. Eine mögliche Strukturreform ist bereits in Planung, wobei die nächste entscheidende Sitzung vor Weihnachten ansteht. Das Ergebnis des ÖFB-Rechtsmittelsenats könnte jedoch erheblichen Einfluss auf die Zukunft des Verbands und dessen Führungsstruktur haben.
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