Rekordzahlen beim Medizinstudium: Kärntner Anwärter kämpfen um Plätze!

Rekordzahlen beim Medizinstudium: Kärntner Anwärter kämpfen um Plätze!

Kärnten, Österreich - Am 4. Juli 2025 findet erneut der MedAT, die zentrale Aufnahmeprüfung für das Medizinstudium in Österreich, statt. In diesem Jahr verzeichnen die Organisatoren ein bemerkenswertes Interesse: Insgesamt haben sich 15.000 Bewerber für lediglich 1.900 verfügbare Studienplätze angemeldet. Das bedeutet, dass tragische 13.768 junge Menschen ihren Traum vom Beruf als Ärztin oder Arzt aufgeben müssen, wie das Gailtal Journal berichtet.

Die Situation hat Gesundheitslandesrätin Beate Prettner veranlasst, eine Ausweitung der Studienplätze zu fordern. Um den Engpässen im Gesundheitssektor entgegenzuwirken, setzt die neue Bundesregierung auch auf eine Bedarfserhebung für die Gestaltung zukünftiger Studienangebote. Die quotenmäßig geregelte Verteilung der Plätze zeigt, dass 75 % der Studienplätze für österreichische Bewerber und 20 % für EU-Bürger reserviert sind, während lediglich 5 % für Bewerber aus Nicht-EU-Staaten zur Verfügung stehen. Diese Regelung soll die medizinische Versorgung in Österreich langfristig sichern, wird jedoch in der Fachwelt auch als überarbeitungswürdig diskutiert, um die Zugangsmöglichkeiten zu verbessern.

Vorbereitungskurse und Unterstützung

In Kärnten können Interessierte auf umfangreiche Vorbereitungskurse zurückgreifen. Seit 2013 werden solche kostenlosen Kurse angeboten, die in diesem Jahr Rekordbeteiligung verzeichnen. Rund 400 Interessierte nahmen im Februar am Vorbereitungskurs teil, gefolgt von 170 Teilnehmern an einer Testsimulation im April. Prettner betont die Notwendigkeit solcher Angebote, um den Bewerbern bestmögliche Chancen für den MedAT zu bieten. Anmeldungen sind bis zum Kursstart möglich und die Teilnehmer können gleichzeitig ihr Interesse an einem gewidmeten Studienplatz bekunden.

Für das Studienjahr 2024/25 sind in Kärnten vier gewidmete Studienplätze vorgesehen, bei denen sich die Studierenden verpflichten, im Anschluss an ihr Studium in einem KABEG-Spital zu arbeiten. Diese Plätze sind begehrt, da bereits über 60 junge Kärntnerinnen und Kärntner ihr Interesse daran bekundet haben. Die Studierenden mit einem gewidmeten Platz erhalten ab dem ersten Studientag ein monatliches Stipendium und können ohne Wartezeiten bei Praktika in die praktische Ausbildung starten.

MEDday 2025 und Fachvorträge

Ein weiteres Highlight für Medizinstudierende und Interessierte ist der MEDday 2025, der am 18. Juli 2025 im kärnten.museum stattfindet. Das Programm umfasst Fortbildungsvorträge und Präsentationen der Kärntner Gesundheitseinrichtungen. Unter anderem wird der Virologe Florian Krammer zu Themen wie „Viren, Pandemien und Impfstoffen“ referieren, während Eva-Maria Trapp über die ambulante Betreuung im Kindes- und Jugendalter sprechen wird. Zeitgleich findet das Jungärztefest der Kärntner Ärztekammer statt, das den Austausch unter jungen Medizinerinnen und Medizinern fördert.

Die Herausforderungen bei der Ausbildung von Medizinstudenten sind nicht zu unterschätzen. Die Diskussion über Wartezeiten in der postgradualen Ausbildung und bei Facharztausbildungen zeigt, dass genug Absolventen nicht nur benötigt, sondern diese auch im Land gehalten werden müssen. Die Management-Ansätze der MedUni Wien stellen sicher, dass die Studienplätze effizient vergeben werden, wobei jedoch weitere Maßnahmen notwendig erscheinen, um die Attraktivität des Medizinstudiums in Österreich zu erhöhen.

Die Situation um die Medizinstudienplätze bleibt also angespannt, doch mit gezielten Vorbereitungsmaßnahmen und einer möglichen Erhöhung der Studienplätze hoffen die Beteiligten, den steigenden Bedarf an medizinischem Fachpersonal zu decken.

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OrtKärnten, Österreich
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