Pensionsalter erhöhen: IV kämpft für ältere Beschäftigung in Österreich!

IV und Arbeiterkammer diskutieren die Anhebung des Pensionsantrittsalters und die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer in Österreich.
IV und Arbeiterkammer diskutieren die Anhebung des Pensionsantrittsalters und die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer in Österreich. (Symbolbild/DNAT)

Pensionsalter erhöhen: IV kämpft für ältere Beschäftigung in Österreich!

Österreich - Die Diskussion um das gesetzliche Pensionsantrittsalter und die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer nimmt neue Dimensionen an. Die Industriellenvereinigung (IV) hat kürzlich Vorwürfe der Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl zurückgewiesen, die besagen, dass Unternehmen sich leicht von älteren Beschäftigten trennen würden. Laut der IV möchten Betriebe jedoch Verantwortung übernehmen und ältere Arbeitnehmer, insbesondere aufgrund des anhaltenden Fachkräftemangels, so lange wie möglich im Job halten. Anderl’s Forderung nach einem Bonus-Malus-System für Unternehmen wird von der IV als nicht zielführend kritisiert, da es zusätzliche bürokratische Belastungen mit sich bringen würde.

Die IV fordert stattdessen eine Einschränkung der gesetzlichen Frühpensionsregelungen und sieht eine Anhebung des Pensionsantrittsalters als essenziell an, um ältere Menschen länger in Beschäftigung zu halten. Aktuell gehen 82 Prozent der neuen Pensionistinnen und Pensionisten in die Rente, weil sie die Voraussetzungen erfüllen, nicht aus gesundheitlichen Gründen. Ein stufenweiser Anstieg des gesetzlichen Pensionsalters für Frauen hat laut AMS überwiegend zu zusätzlicher Beschäftigung geführt.

Statistik zur Beschäftigung Älterer

Der Anstieg des durchschnittlichen Pensionsantrittsalters seit 2000 wirft einen scharfen Blick auf die Beschäftigungslage älterer Arbeitnehmer in Österreich. Bei Männern ist das Pensionsantrittsalter um 3,9 Jahre auf 62,4 Jahre gestiegen, während es bei Frauen um 3,6 Jahre auf 60,4 Jahre angestiegen ist. In den letzten zehn Jahren beträgt der Anstieg bei beiden Geschlechtern jeweils drei Jahre. Auch die Angleichung des Pensionsalters der Frauen an das der Männer in den kommenden Jahren soll langfristig zu einer längeren Erwerbsdauer führen.

Aktuell sind die Beschäftigungsquoten der 60- bis 64-Jährigen in Österreich alarmierend niedrig: Nur 22,8 Prozent der Frauen (rund 76.000 von 340.000) und 45,6 Prozent der Männer (ca. 150.000 von 330.000) sind noch im erwerbsfähigen Alter beschäftigt. Prognosen zeigen, dass bis 2030 die Zahl der beschäftigten Frauen um 61.000 auf 138.000 und die der Männer um 36.000 auf 186.000 steigen könnte. Die gegenwärtige Älterenquote in Betrieben liegt bei lediglich etwa 5%. Besonders besorgniserregend ist, dass rund 30 Prozent der mittleren und größeren Betriebe, die mehr als 20 Arbeitnehmer beschäftigen, keine Personen über 60 Jahre beschäftigen.

Forderungen zur Verbesserung der Situation

Die Arbeiterkammer hat verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen, um die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer zu fördern. Dazu zählt die Einführung eines Bonus-Malus-Systems zur Unterstützung von Unternehmen, die ältere Arbeiter einstellen. Dieses System könnte einen Rahmen bieten, um die Beschäftigungschancen für diese Altersgruppe zu verbessern. Auch eine transparentere Überwachung der Älterenbeschäftigung in Unternehmen und der Zugang zu leichteren Tätigkeiten werden als wichtig erachtet.

Zusätzlich wird gefordert, dass gesetzliche Maßnahmen zur Prävention arbeitsbedingter Erkrankungen getroffen werden. Trotz der bestehenden Befreiungen von Beiträgen für Arbeitnehmer über 60 Jahre, die keinen erkennbaren Beschäftigungseffekt haben, zeigt sich ein enormes Potenzial von 440.000 nicht beschäftigten Personen in der Altersgruppe 60-64 Jahren. Hier Bedarf es noch an gezielten Qualifizierungsoffensiven, um die „stille Reserve“ zu aktivieren.

Zusammenfassend ist es von Bedeutung, die Herausforderungen im Bereich der älteren Beschäftigung anzugehen, um die Finanzierbarkeit des öffentlichen Pensionssystems in Österreich langfristig sicherzustellen. Die anhaltenden Diskussionen bedürfen klarer Strategien, um alle Beteiligten – Unternehmen, ältere Arbeitnehmer und die Gesellschaft insgesamt – bestmöglich zu unterstützen. Insgesamt muss ein harmonisches Zusammenspiel zwischen den Bedürfnissen der Arbeitnehmer und den Anforderungen der Wirtschaft hergestellt werden. Laut OTS ist die Anhebung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters einen notwendigen Schritt, den wir nicht außer Acht lassen dürfen, um die aktuelle Problematik nachhaltig zu lösen.

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OrtÖsterreich
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