Österreich

Reform der vorwissenschaftlichen Arbeit? Grüne gegen Abschaffung, aber für mehr Diskussion

Die Grünen kämpfen für die Verbesserung der vorwissenschaftlichen Arbeit - bleibt die Verpflichtung bestehen?

Grüne beharren auf Beibehaltung der Pflicht zur vorwissenschaftlichen Arbeit

Die Grünen setzen sich vehement dafür ein, dass die vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) als verpflichtender Bestandteil der Matura erhalten bleibt. Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) hatte kürzlich angekündigt, die Schriftarbeit optional zu machen. Demnach sollten Schülerinnen und Schüler die Wahl haben, ob sie die VWA verfassen oder stattdessen in einem zusätzlichen Fach geprüft werden möchten.

Kritik an Reformvorhaben

Die grüne Bildungssprecherin Sibylle Hamann äußert Kritik an Polascheks Plänen, die VWA abzuschaffen. Ihrer Ansicht nach ist es von großer Bedeutung, die Schülerinnen und Schüler dazu zu ermutigen, sich eigenständig und originell mit einem Thema auseinanderzusetzen. Um die Gefahr von Täuschungen durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz zu reduzieren, schlägt Hamann vor, die Ergebnisse ausführlich vor einer Matura-Kommission zu diskutieren. Sie betont die Notwendigkeit einer vielfältigen Präsentationsform, darunter auch multimediale Ansätze.

Trotz der Reformnotwendigkeit für das VWA-Format hält Hamann jedoch die Beibehaltung der Verpflichtung für unerlässlich. In der Vergangenheit gab es bereits die Möglichkeit einer freiwilligen Fachbereichsarbeit bis zum Jahr 2014. Polaschek wurde kritisiert, da er bislang keinen konkreten Lösungsvorschlag präsentiert und sich nicht mit den Grünen abgestimmt hatte.

Parteien positionieren sich

Die FPÖ unterstützt den Vorstoß von Polaschek zur Abschaffung der VWA-Pflicht, während die SPÖ und die Neos dagegen sind. Die Neos schlagen eine Weiterentwicklung des Formats vor, die mehr Fokus auf Präsentation und Diskussion der Ergebnisse legt. Ebenso plädieren sie für kreative Elemente wie ein digitales Portfolio oder Teamarbeiten.

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Die SPÖ kritisiert das überstürzte Vorgehen des Bildungsministers und betont die Bedeutung guter Rahmenbedingungen für die Schülerinnen und Schüler. Petra Tanzler von der SPÖ fordert Augenmerk auf bildungsferne Schüler:innen-Gruppen und erleichterte Bedingungen für diese Gruppe.

Expertenrat für Bildungsreform

Bildungsminister Polaschek berief sich auf einen Expertenrat, der Reformideen für das Bildungssystem erarbeiten sollte. Die Gruppe, bestehend aus zwölf Mitgliedern, diskutiert intensiv über die Abschaffung der VWA-Pflicht und die Förderung der Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler für ihre zukünftige Hochschulausbildung.

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