Der Vatikan hat den Rücktritt des interimistischen Verwalters der katholischen Diözese Ernakulam-Angamaly im Süden Indiens angenommen. Papst Franziskus gab diese Entscheidung am Samstag bekannt. Der 78-jährige Bosco Puthur, der zuvor als Apostolischer Administrator tätig war, wurde Ende 2023 ernannt, um bei den seit Jahren schwelenden Streitigkeiten um liturgische und personelle Fragen zu helfen. Doch angesichts der zahlreichen Proteste, die in Kochi von Tausenden Gläubigen gefordert wurden, musste er nun Platz machen. Diese Proteste richteten sich insbesondere gegen Puthurs strikte Vorgaben zur Feier der Eucharistie, die nur nach einer reformierten Liturgie erfolgen sollte, wie kathpress.at berichtete.
Neuer Erzbischof wird ernannt
Die synodale Versammlung der Syro-malabarischen Kirche wählte Joseph Pamplany, den Erzbischof von Tellicherry, als Nachfolger von Puthur. Pamplany wird im Rahmen seiner neuen Rolle Unterstützung für den Großerzbischof Raphael Thattil leisten, der vor einem Jahr in seine position als Oberhaupt der gesamten syro-malabarischen Kirche eingeführt wurde. Der Beziehungsstreit um die Feier der "Heiligen Qurbana", bei dem es um die Ausrichtung des Priesters während der Eucharistiefeier geht, hat die Diözese seit Langem in Unruhe versetzt. Der Konflikt wurde von teils gewaltsamen Protesten begleitet, was die Dringlichkeit dieser Personalwechsel verdeutlicht, während die Synode der 54 Bischöfe nach Lösungen sucht, wie katholisch.de berichtete.
Unter den Maßnahmen, um die Spannungen in der Diözese zu beseitigen, lehnten die Synodalen einen Plan von Gegnern der Liturgiereformen ab, der die Gründung einer eigenen Kirche vorsah. Da die Situation angespannt bleibt, wurde der Finanzboykott von Protestgemeinden gegen das Erzbistum angedroht, falls keine Einigung erzielt werden kann. Die syro-malabarische Kirche zählt weltweit rund fünf Millionen Gläubige und stellt die größere der beiden mit dem Papst verbundenen Ostkirchen in Indien dar.
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