ÖPUL: 30 Jahre für die Zukunft der nachhaltigen Landwirtschaft in Österreich!
ÖPUL: 30 Jahre für die Zukunft der nachhaltigen Landwirtschaft in Österreich!
Wien, Österreich - Das Österreichische Agrarumweltprogramm (ÖPUL) feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Laut Ökonews hat sich das Programm seit dem EU-Beitritt 1995 als zentraler Bestandteil der österreichischen Agrarpolitik etabliert. Über 89.000 Betriebe, was mehr als 80 % der Bäuerinnen und Bauern in Österreich entspricht, nehmen freiwillig daran teil. Besonders auffällig ist, dass rund 22.500 dieser Betriebe biologische Wirtschaftsweisen praktizieren.
Im Rahmen von ÖPUL wurden bis heute über 240.000 Hektar Biodiversitäts- und Naturschutzflächen gefördert. Darüber hinaus wurden mehr als zwei Millionen Einzelbäume, darunter eine Million Streuobstbäume, unterstützt. Dieser ökologische Nutzen wird auch von Dr. Andreas Bohner von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein hervorgehoben, der die Bedeutung des ÖPUL für die Landwirtschaft, Landschaft und Artenvielfalt betont. Die Pressefahrt zur Würdigung des Programms fand in Oberösterreich statt und zeigte die Erfolge des Programms in der praktischen Umsetzung.
Biodiversität und Naturschutz
Der Farmland Bird Index, ein Indikator für die Vogelvielfalt im Kulturland, zeigt eine Stabilisierung, was einen positiven Trend für die Biodiversität bedeutet. ÖPUL unterstützt umweltschonende Bewirtschaftungsmethoden, die dazu beitragen, gesunde Böden und sauberes Wasser zu erhalten. Landwirtschaft wird zunehmend als wichtiger Partner im Kampf gegen den Klimawandel positioniert. Dabei spielt der Humusaufbau in Böden eine zentrale Rolle für die Kohlenstoffbindung.
Mit mehr als 70 % der landwirtschaftlichen Betriebe, die benachteiligte Gebiete und ökologisch sensible Lebensräume bewirtschaften, hat ÖPUL auch eine entscheidende Funktion für den Erhalt alpiner Lebensräume. Diese Lebensräume, vor allem Almen und Bergmähwiesen, sind für zahlreiche Endemiten von großer Bedeutung, deren Fortbestand von einer aktiven Almwirtschaft abhängt.
Finanzierung und Anreize
Seit 1995 wurden insgesamt rund 16 Milliarden Euro in freiwillige Umweltleistungen investiert. Jährlich fließen über 40 % des Budgets der ländlichen Entwicklung in ÖPUL. Ab 2024 werden die Prämienzahlungen attraktiver gestaltet, und es sollen neue Maßnahmen zur Förderung der biologischen Wirtschaftsweise eingeführt werden. Dies zeigt sich auch in der Aussage von Josef Moosbrugger von der Landwirtschaftskammer Österreich, der die Rolle von Anreizsystemen lobt.
ÖPUL wird als vorbildliches Modell für die Vereinbarkeit von Landwirtschaft und Umweltschutz angesehen. Partizipierende Betriebe profitieren nicht nur von finanziellen Vorteilen, sondern tragen auch aktiv zur ökologischen Aufwertung der Landschaft bei. Landwirtin Michaela Spachinger fordert jedoch mehr Flexibilität und weniger Bürokratie im Umgang mit den Programmanforderungen. Diese Aufforderung könnte den Erfolg von ÖPUL langfristig sichern und die Teilnahmequote weiter erhöhen.
Das Österreichische Agrarumweltprogramm zeigt, wie nachhaltige Landwirtschaft und Naturschutz erfolgreich Hand in Hand gehen können. Ziel ist es, die Umweltbelastungen zu verringern und eine nachhaltige Landbewirtschaftung zu fördern. Laut dem Umweltbundesamt erfüllen EU-Fördergelder strenge Mindeststandards, um die Schutzziele für Wasser, Boden und Luft zu erreichen und damit wildlebende Pflanzen und Tiere zu schützen.
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Ort | Wien, Österreich |
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