Im Bezirk Rohrbach wurde eine umfassende Untersuchung der Hausbrunnen durchgeführt, die auf erschreckende Ergebnisse stößt. Während der Aktion „Für unser Trinkwasser unterwegs“, die vom 1. Juli 2023 bis zum 30. Juni 2024 läuft, wurden 115 Einzelwasserversorgungsanlagen geprüft. Die Details dieser Überprüfung zeigen, dass viele Hausbrunnen weit von den Standards für sicheres Trinkwasser entfernt sind.
Die Untersuchung offenbarte, dass Baumängel die Hauptursache für unzureichende bakteriologische Ergebnisse sind. Unter den häufigsten Mängeln wurden mangelhafte Abdeckungen und undichte Brunnenwände identifiziert. Diese baulichen Defizite führten dazu, dass lediglich 48 der getesteten Anlagen als geeignet eingestuft werden konnten, während 42 nur bedingt geeignet sind und 23 Anlagen als ungeeignet bewertet wurden. Bei zwei weiteren Brunnen konnten keine Ergebnisse ermittelt werden.
Ergebnisse der Wasseranalysen
Die umfassende Auswertung der chemischen und bakteriologischen Tests ergab, dass 47 Brunnen genusstauglich sind, während 40 nur bedingt genusstauglich sind. Besorgniserregend ist die Tatsache, dass 27 Brunnen als nicht genusstauglich eingestuft wurden und einer nicht untersucht werden konnte. Der bauliche Zustand der Anlagen zeigt, dass 40 Brunnen und Quellen keine Mängel aufweisen, jedoch bei 24 Anlagen eine Sanierung empfohlen wird. Verbesserungsvorschläge für 15 weitere Anlagen wurden gegeben, während 35 nur teilweise oder gar nicht begutachtet werden konnten.
Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder kündigte an, dass der Klimawandel auch den Wasserkreislauf beeinflusst und diesen Aspekt in die Überlegungen zur Trinkwasserversorgung einfließen lasse. „Wir sehen Handlungsbedarf aus zwei Gründen: Die Klimakrise hat Auswirkungen auf unsere Wasserversorgung und gleichzeitig zeigen die Analyseergebnisse, dass viele Hausbrunnen nicht den erforderlichen baulichen Standards entsprechen“, erklärte Kaineder weiter.
Das Land Oberösterreich unterstützt deshalb den Ausbau öffentlicher Wasserversorgungsstrukturen durch Förderprogramme, wo es möglich und sinnvoll ist. Für die Bürgerinnen und Bürger, die auf Hausbrunnen angewiesen sind, empfiehlt Kaineder unbedingt, die Angebote des Landes in Anspruch zu nehmen. Zudem wird die Wichtigkeit einer ständigen Wartung der Hausbrunnenanlagen betont, um eine einwandfreie Trinkwasserqualität sicherzustellen. „Wer einwandfreies Trinkwasser möchte, muss regelmäßig seine Brunnenanlagen warten“, so Kaineder abschließend.
Für weiterführende Informationen über die Situation in Rohrbach und die aktuellen Entwicklungen steht ein Bericht auf www.meinbezirk.at zur Verfügung.