Die Planungen zur Sanierung des ehemaligen Kiosk- und WC-Gebäudes am Bahnhof Pfronten-Ried stehen vor erheblichen Herausforderungen. Nachdem in einer jüngsten Sitzung des Gemeinderats die Kosten in Höhe von nahezu 400.000 Euro für das Projekt bekannt wurden, hat sich die Gemeinde entschlossen, die weiteren Schritte vorerst auf Eis zu legen. Die Diskussion drehte sich vor allem um die finanzielle Machbarkeit des Vorhabens und die Suche nach geeigneten Fördermöglichkeiten.
Pfronten ist bestrebt, das denkmalgeschützte Gebäude zu sanieren, das Teil eines größeren städtebaulichen Entwicklungskonzepts ist. Der Architekt Peter Huber hatte in der Sitzung eine detaillierte Planung präsentiert, die jedoch auf viel Widerstand stieß. Der finanzielle Aufwand in Höhe von etwa 398.000 Euro wurde als zu hoch erachtet, besonders im Hinblick auf die angebotene Nutzfläche von lediglich 42,5 Quadratmetern. Die Sorgen über die hohen Kosten führten dazu, dass der ursprüngliche Beschlussvorschlag von Bürgermeister Alfons Haf ins Stocken geriet.
Ablehnung der teuren Pläne
Die Gemeinderäte äußerten sich deutlich kritisch zu den Plänen des Architekten. Susanne Manhard von der CSU fragte sich, ob die hohen Kosten gerechtfertigt seien und sprach sich gegen die Weiterverfolgung des Entwurfs aus. Auch Dr. Otto Randel von der Pfrontner Liste unterstützte diese Haltung und verwies darauf, dass die Umsetzung des Projekts „fast in den Sternen“ stehe.
Wolfgang Goldstein, ebenfalls CSU, brachte seine Bedenken zum Ausdruck, indem er erklärte, dass die finanziellen Aufwendungen „ins Uferlose“ führen könnten. Er betonte, es sei an der Zeit, nach alternativen Lösungen zu suchen, um das historische Bauwerk vor dem Verfall zu bewahren, ohne dabei in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten. Zudem warnte Axel Bertle von „Aktiv für Pfronten“, dass die vorgelegten Pläne den Rahmen dessen sprengten, was die Gemeinde stemmen könnte. Der zweite Bürgermeister Helmut Sauer sprach sogar von einem „Schock“ über die finanziellen Dimensionen.
Während die Gemeinderäte sich einig waren, dass eine Übergangslösung nötig sei, ist unklar, wann und ob die Sanierung des alten Kiosks wieder auf die Agenda kommt. Bürgermeister Haf erklärte, es müsse zunächst geklärt werden, welche Förderungen möglich sind, da diese bis zu 60 Prozent der Kosten abdecken könnten. Die Debatte um die Nutzungspläne zeigt, dass die Vorschläge nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch in den politischen Gremien auf breite Skepsis stoßen.
Der Standort ist historisch bedeutend und Teil des denkmalgeschützten Ensembles am Bahnhof Pfronten-Ried. Ein Rückgang der Planungen könnte Auswirkungen auf künftige Projekte in der Region haben, doch im Moment steht die Gemeinde vor einem Dilemma: Wie kann man historische Gebäude erhalten, ohne die Finanzen übermäßig zu belasten? In der bevorstehenden Sitzungen wird die Gemeinde weiterhin um Lösungen ringen, um den historischen Charme der Pfrontner Architektur zu bewahren und gleichzeitig für die Zukunft gerüstet zu sein.
Die Entwicklung bleibt spannend und die Entscheidungsträger müssen kreative Wege finden, um die Sanierung des Kiosks zu ermöglichen. Mehr Informationen zu diesem Thema finden sich hier.