Perg

Dringlichkeit wächst: Mauthausen plant duale Brückenlösung für die Donau

Bauchaos in Mauthausen: Neue Donaubrücke verzögert sich wegen Einsprüchen, während alternative Pläne mit einem Tragwerkswechsel der alten Brücke in Planung sind!

MAUTHAUSEN/PYBURG. Die Stadt Mauthausen steht vor großen Herausforderungen, was den Bau einer neuen Donaubrücke betrifft. Der vorgeschlagene Baustart verzögert sich stark, da es derzeit Einsprüche gibt, die das Projekt aufhalten. Das Team, das für das Projekt verantwortlich ist, hat daher beschlossen, einen alternativen Plan, ein sogenanntes „Plan B“, zu entwickeln. Dieser Plan sieht vor, das Tragwerk der bestehenden Brücke auszutauschen, anstatt eine völlig neue Brücke zu bauen.

Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) erklärte kürzlich, dass der Neubau der Brücke weiterhin Priorität hat. Die neue Konstruktion soll 700 Meter flussabwärts verlaufen und erstreckt sich von einem Knotenpunkt in Oberösterreich über die Donau bis zu einem Knotenpunkt in Pyburg und dann weiter zur Anbindung an die B1 in Niederösterreich. Nach Abschluss des Neubaus soll das alte Tragwerk der Donaubrücke abgerissen und erneut errichtet werden.

Die Verzögerungen und deren Auswirkungen

Die ursprünglichen Pläne wurden im Juli 2022 zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht, die im Februar 2024 positiv beschieden wurde. Allerdings hat seit April 2024 ein Verfahren am Bundesverwaltungsgericht (BVwG) begonnen, verursacht durch Beschwerden von Projektgegnern. Im Juli 2024 wurde entschieden, dass die aufschiebende Wirkung der Entscheidung aus dem UVP-Bescheid aufgehoben wird. Damit wird die Unsicherheit über den weiteren Verlauf des Projekts noch größer, was auch die Planung des Alternativplans beeinflusst, wie Steinkellner hervorhob.

Kurze Werbeeinblendung

Es wurde bereits eine Verhandlung für Februar 2025 angesetzt, um die Situation weiter zu klären. Steinkellner stellte klar, dass die Verantwortlichen jetzt „dual“ arbeiten: Neben dem Neubau werden die Vorbereitungen für den Tragwerktausch der Bestandsbrücke in Angriff genommen. Dies ist eine vernünftige Vorsicht, falls sich der Neubau weiter verzögert.

Tina Christenberger, die Projektleiterin der Abteilung Brücken und Tunnelbau, merkte an, dass die im Jahr 1961 als Provisorium errichtete Bestandsbrücke stark beansprucht wird und immer näher an das Ende ihrer Nutzungsdauer rückt. Die Belastungen durch den Verkehr, insbesondere durch Schwerlastfahrzeuge, haben den Zustand der Brücke erheblich verschlechtert.

Zur Gewährleistung der Sicherheit werden regelmäßige Kontrollen und Sanierungen der Bestandsbrücke durchgeführt. Obwohl ein eigenes Streufahrzeug angeschafft wurde und eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 km/h angeordnet wurde, bleibt der Zustand der Brücke besorgniserregend. Christenberger warnte, dass trotz aller Bemühungen der Tag kommen wird, an dem auch externer Fachmann den Brückenbetrieb für nicht mehr vertretbar hält.

Wirtschaftliche Konsequenzen bei der Umsetzung von Plan B

Im Rahmen des Plans B würde der Austausch des Tragwerks voraussichtlich im Sommer 2028 erfolgen, was mit einer rund dreimonatigen Totalsperre der Brücke einhergehen würde. Diese Sperre hätte massive Auswirkungen auf den Verkehr: Ein Umweg von etwa 40 Kilometern müsste in Kauf genommen werden, um trotz der Sperre von Pyburg nach Mauthausen zu gelangen. Der kürzeste Umweg würde durch das bereits stark frequentierte Straßennetz von Linz zur Steyregger Brücke führen. Weitere mögliche Routen könnten via Greiner Brücke sowie der A1 und B3 zur gegenüberliegenden Donau führen, was sogar bis zu 75 Kilometern an Umweg bedeuten könnte.

Eine Untersuchung des Verkehrsmodells zeigt eine erhebliche Zunahme an Fahrzeugen auf den umliegenden Straßen während der Bauphase: Beispielsweise wird auf der A7 Donaubrücke mit einem Anstieg von rund 5.500 Fahrzeugen pro Tag gerechnet, ein Plus von 6 Prozent. Auf der B3 Steyregger Brücke könnten zusätzlich bis zu 11.800 Fahrzeuge täglich hinzukommen – das entspricht einem Anstieg von 43 Prozent. Diese Entwicklungen zeigen, wie wichtig der Neubau bzw. der Umbau der Brücke für die Verkehrsinfrastruktur der Region ist.

Steinkellner bleibt optimistisch, dass es eine Lösung für das Brückenprojekt geben wird. Er und seine Kollegen sind sich einig, dass für kommende Verkehrsentwicklungen zumindest vier Fahrspuren auf zwei Brücken nötig sind, um die Verkehrsprobleme in der Region zu bewältigen. Aktuell nutzen täglich etwa 22.000 Fahrzeuge die bestehende Brücke, und diese Zahl wird bis 2035 auf etwa 28.000 Fahrzeuge steigen, was die Dringlichkeit der Sanierung oder des Neubaus unterstreicht.

Für mehr Informationen über die laufenden Entwicklungen rund um die Donaubrücke Mauthausen, sehen Sie die aktuelle Berichterstattung bei www.tips.at.


Details zur Meldung
Quelle
tips.at

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"