Der oberösterreichische SPÖ-Chef Michael Lindner hat am Samstagvormittag bestätigt, dass er aus der Politik ausscheidet. In einer Pressekonferenz in Linz erklärte Lindner seine Entscheidung, alle politischen Funktionen niederzulegen und sich künftig ganz seiner Familie zu widmen.
Lindner betont, dass er diesen Schritt „nach reiflicher Überlegung und Beratung mit seiner Familie“ getroffen hat. In seiner Erklärung gab er an, dass der Gedanke, sich aus der Politik zurückzuziehen, bereits seit Anfang des Jahres in ihm gereift sei. Ein wesentliches Motiv für seine Entscheidung sei der Wunsch, mehr Zeit für seine beiden Söhne zu haben, was im Beruf eines Politikers oft nicht möglich sei.
Ein Schritt für die Familie
„Es war keine Entscheidung gegen die Politik, sondern für meine Familie“, sagte Lindner. Er hoffe, damit auch ein Zeichen für andere Eltern zu setzen, sich die Kinderbetreuung zu teilen. Ein besonderes Anliegen war ihm außerdem die Förderung der Rechte von Kindern und Jugendlichen, da er dies als einen Ausdruck sozialer Gerechtigkeit ansieht.
Er drückte seinen Stolz über die Erfolge der SPÖ in Oberösterreich aus und erklärte, dass er nun einen Wechsel in der Parteiführung einleiten möchte. Als Nachfolger für seine Funktionen wurde Alois Stöger angekündigt, der die Partei möglicherweise auch interimistisch führen könnte. Lindner plant, seine SPÖ-Funktionen zum Ende des Monats niederzulegen, und die Übergabe seines Amts soll stattfinden, sobald die Partei neu aufgestellt ist.
Die Entscheidung von Lindner kommt nur kurze Zeit nach dem überraschenden Rücktritt des Salzburger SPÖ-Chefs David Egger-Kranzinger, der sich ebenfalls auf seine Rolle als Bürgermeister konzentrieren möchte.