In Oberösterreich wird die heimische Fischproduktion mit zusätzlichen fünf Millionen Euro gefördert, um das Potenzial dieser Branche auszuschöpfen. Diese Förderung stammt aus dem Europäischen Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds (EMFAF) und wurde in einer Sitzung der Landesagrarreferenten beschlossen. Michaela Langer-Weninger, die Agrar-Landesrätin, hebt hervor, wie wichtig diese Initiative für die regionale Versorgung mit gesunden und nachhaltigen Fischprodukten ist.
Der Selbstversorgungsgrad in Oberösterreich liegt aktuell bei lediglich acht Prozent, was bedeutet, dass viel Raum für Wachstum vorhanden ist. „Wir möchten unserer Landwirtschaft helfen, von diesem Potenzial zu profitieren. Ein herausragendes Beispiel für erfolgreiche Fischproduktion kommt von Christoph Rott, dessen Betrieb Hoffisch in Pötting als Musterprojekt für nachhaltige Praktiken gilt“, erklärte Langer-Weninger.
Innovative Ansätze in der Fischzucht
Der Betrieb Hoffisch in Pötting ist ein lebendiger Beweis für modernes Fischmanagement. Christoph Rott züchtet dort Welse in einem geschlossenen System, das es ihm erlaubt, das Wasser zu reinigen und mehrfach zu nutzen. Dieses Vorgehen spart Frischwasser und schont die Ressource. Zusätzlich wird die erforderliche Wärme für die konstanten Wassertemperaturen von 28 Grad Celsius durch Biomasse aus regionalen Hackschnitzeln erzeugt.
Bald sollen auch eine Photovoltaikanlage und Elektromobilität in den Betrieb integriert werden, um die Energieeffizienz weiter zu erhöhen. „Die Vision hinter unserer Arbeit ist es, Fisch nachhaltig zu produzieren und gleichzeitig regionale Ressourcen zu nutzen“, so Rott.
Fisch gilt vielerorts als eines der gesündesten Lebensmittel. In Österreich zeigt sich ein starker Trend zum erhöhten Fischkonsum: Von etwa fünf Kilogramm pro Kopf in den letzten zwanzig Jahren ist der Verbrauch auf acht Kilogramm gestiegen und wird voraussichtlich weiter ansteigen. Diese wachsende Nachfrage eröffnet für die heimischen Produzenten neue Möglichkeiten, ihre Produkte zu vermarkten und die regionale Wertschöpfung zu steigern.
Unterstützung für die Fischproduzenten
Um die Fischwirtschaft in der Region zu unterstützen, hat die Landesregierung diverse Fördermöglichkeiten eingerichtet. Diese beziehen sich nicht nur auf die allgemeine Fischereiförderung, sondern auch auf Maßnahmen zur Abwehr von fischfressenden Prädatoren und die Förderung bäuerlicher Fischproduktion. Mit rund 60 Fischzuchtbetrieben in Oberösterreich, die hauptsächlich kleinstrukturiert sind und in bäuerlicher Regie geführt werden, setzt das Land auf Qualität anstelle von Quantität.
Für Interessierte und Fachleute bietet die Website www.guteskommtzurueck.at weiterführende Informationen über die Möglichkeiten einer nachhaltigen Fischproduktion. Dort wird erläutert, wie Fisch auf eine umweltfreundliche Weise hergestellt werden kann und welche Potenziale diese Nische für die Zukunft bietet.
Mit einer strategischen Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und Regionalität zeigt Oberösterreich, wie Fischproduktion nicht nur schmackhafte und gesunde Lebensmittel hervorbringt, sondern auch einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben kann. Die Investitionen in innovative Projekte und Fördermaßnahmen könnten dafür sorgen, dass in den kommenden Jahren der heimische Fischmarkt floriert.