BEZIRK. Am 24. Oktober ist Welt-Poliotag, ein wichtiger Anlass, um auf die anhaltende Bedrohung durch die Kinderlähmung (Poliomyelitis) aufmerksam zu machen. Auch wenn Österreich heute als poliofrei gilt, ist die Krankheit in vielen armutsgeplagten Regionen der Welt weiterhin verbreitet. Der Rotary Club Bad Ischl und andere Serviceclubs setzen sich entschlossen für die weltweite Ausrottung dieser gefährlichen Erkrankung ein.
Polio, auch bekannt als Kinderlähmung, machte in der Mitte des 20. Jahrhunderts vielen Menschen in Österreich zu schaffen. Bis zur Einführung der Impfung in den späten 1950er-Jahren erkrankten Tausende Kinder, von denen viele für ihr Leben gezeichnet wurden. Insbesondere in den Jahren 1946 bis 1961 registrierte man etwa 13.000 Fälle, von denen 1.500 zum Tod führten. Die Krankheit kann über direkte Kontakte oder Tröpfcheninfektionen übertragen werden und äußert sich häufig durch Fieber, Kopfschmerzen und in schweren Fällen durch lähmende Symptome.
Der Weg zur Impfung
Ein entscheidender Wendepunkt in der Bekämpfung der Kinderlähmung war die Entwicklung eines Impfstoffs durch Jonas Salk in den 1950er-Jahren. Mit dieser bahnbrechenden Errungenschaft konnte die flächendeckende Impfkampagne in Österreich 1958 starten, und in den folgenden Jahren wurden Millionen von Menschen geimpft. Die anschließende Einführung des oralen Impfstoffs von Albert Sabin steigerte die Impfquote weiter und reduzierte die Fallzahlen erheblich.
Dank dieser umfassenden Impfaktionen gilt Österreich seit 1980 als poliofrei. Dies wurde auch für den europäischen Raum 2002 offiziell erklärt. Dennoch bleibt die Aufmerksamkeit auf das Virus entscheidend, um eine Rückkehr zu verhindern. Die Polioimpfung ist nach wie vor Teil der Sechsfach-Impfung, die in Österreich kostenfrei angeboten wird.
Die fortdauernde Herausforderung
Die Gefahren von Polio sind jedoch noch lange nicht gebannt. In Ländern wie Pakistan, Afghanistan und Nigeria zeigt die Krankheit weiterhin Präsenz, weshalb weltweite Impfaktionen unabdingbar sind. Dr. Tilman Königswieser, ärztlicher Direktor des Salzkammergut Klinikums, betont die Notwendigkeit der Impfungen: „Die Poliomyelitis, auch als Kinderlähmung bekannt, ist eine hochinfektiöse Erkrankung, die schwere bleibende Lähmungen verursachen kann. Eine Impfung ist der einzig wirksame Schutz.“
Um über die Impfbemühungen zu informieren, engagiert sich der Rotary Club Bad Ischl anlässlich des Welt-Poliotags. Am 25. Oktober wird der Club im Rahmen des Ischler Wochenmarktes vor der Sparkasse aktiv sein. Dabei werden Informationsstände eingerichtet, an denen die Besucher mehr über die globalen Anstrengungen zur Bekämpfung von Polio erfahren können. Zudem werden Äpfel verteilt und musikalische Unterhaltung angeboten. Spenden sind ebenfalls willkommen – jeder Euro fließt direkt an Organisationen, die sich für die Ausrottung der Kinderlähmung einsetzen.
Die Rückkehr der Poliomyelitis ist dank der anhaltenden globalen Anstrengungen bisher verhindert worden. Doch angesichts des Risikos einer Einschleppung von Erkrankungen aus Risikoländern bleibt es essenziell, die Bevölkerung über die Bedeutung der Impfung aufzuklären, um die Fortschritte in der Bekämpfung dieser Krankheit nicht zu gefährden.
Es gibt noch viel zu tun, deshalb ist jeder Einzelne gefragt, sich an dieser wichtigen Initiative zu beteiligen und zu helfen, das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen. Mehr Informationen dazu finden sich in dem ausführlichen Bericht auf www.tips.at.
