
Die Alpenhorns läuten Alarm! Die alpinen Vereine in Österreich schlagen angesichts der zunehmenden Schäden an Wanderwegen und Berghütten einen dramatischen Hilferuf aus. Laut einem Report von heute.at sind immer mehr Hütten vom Verfall bedroht, und die Wanderwege zeigen deutliche Zeichen des Verfalls. Die Vereine fordern deshalb ein Notfallpaket von satten 95 Millionen Euro von der Bundesregierung, um die 272 Schutzhütten sowie rund 50.000 Kilometer Wanderwege zu retten. Gerald Dunkel-Schwarzenberger, Präsident des Verbands alpiner Vereine Österreichs, warnt vor einer „akuten Notlage“ und betont, dass die Herausforderungen, insbesondere durch den Klimawandel, ständig zunehmen.
Die Situation ist alarmierend: Die Berghütten sind oftmals jahrhundertealt, viele mehr als 150 Jahre. Für sie sind dringend notwendige Sanierungsarbeiten angesagt. Extremwetterereignisse und der Tau des Permafrosts setzen den Gewölben und Fundamenten zusätzlich zu. Wolfgang Schnabl, Präsident des Alpenvereins, hebt hervor, dass sich die Investitionskosten in den letzten zehn Jahren verdoppelt haben. Ein Beispiel für die verheerenden Auswirkungen ist die vorübergehende Schließung des Defreggerhauses am Großvenediger, da die Materialseilbahn auf auftauendem Permafrost erbaut wurde, wie Michael Platzer, Geschäftsführer des Österreichischen Touristenklubs, berichtet.
Der Druck wächst
In den letzten Jahren konnten die Vereine mit den vorhandenen Fördermitteln und Mitgliedsbeiträgen überstehen, doch das reicht nicht mehr aus, um die finanziellen Belastungen zu decken. Dunkel-Schwarzenberger spricht von einer Herausforderung, die ohne Unterstützung der öffentlichen Hand nicht bewältigt werden kann. Derzeit decken die Fördermittel von sechs Millionen Euro lediglich etwa 18 Prozent der laufenden Instandhaltungskosten. Die Vereine arbeiten zudem an klimafreundlichen Lösungen, aber diese sind in dem Ausmaß nicht mehr tragbar.
Für die Zukunft besteht die Hoffnung auf eine Sonderfinanzierung, die im nächsten Regierungsprogramm verankert werden soll. Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, wurde die Infokampagne „Notruf aus den Alpen“ ins Leben gerufen, wie kaernten.orf.at berichtet. Die alpinen Vereine stehen damit an einem entscheidenden Wendepunkt: Ohne die dringend benötigte finanzielle Unterstützung könnte der Verlust dieser wertvollen Infrastruktur in den Alpen Realität werden.
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