Die verheerenden Hochwasser im September haben nicht nur Landschaften, sondern insbesondere das Leben vieler Menschen in Harland tief erschüttert. Besonders betroffen ist Daniela Eibel, die mit ihrer vierköpfigen Familie vor enormen Herausforderungen steht. Aktuell lebt sie bei ihrer Mutter, da das eigene Zuhause und ihr Geschäft, Danis Bauernladen, unter den Wassermassen litten. „Wir haben im Grunde alles verloren. Ohne den guten Zusammenhalt in der Familie wäre das nicht zu stemmen“, erzählt sie, während sie sich um die Finanzen ihres Ladens sorgt.
Der Bauernladen war nach dem Hochwasser schnell wieder geöffnet, doch die umfangreichen Schäden sind noch lange nicht behoben. Dies verstärkt die Verzweiflung der Unternehmerin, die betont: „Alle haben gesagt, der Bauernladen ist so wichtig, aber gemerkt habe ich davon noch nichts.“ Neben der Herausforderung, ihr Geschäft am Laufen zu halten, hat Eibel auch mit den Schäden an zwei vermieteten Reihenhäusern zu kämpfen. Diese sind nun unbewohnbar, und ihre Mieter mussten ausziehen. „Alles, was wir uns erarbeitet haben, kommt ins Wanken“, sagt Eibel. Das erschütterte Erscheinungsbild der Stadt ist nicht zu übersehen, und für die Betroffenen ist der Schock noch nicht überwunden.
Zu wenig finanzielle Unterstützung
Die Schäden in Eibels Familie wurden bereits von den zuständigen Kommissionen dokumentiert. Zwar erhielt sie von verschiedenen Versicherungen erste Zahlungen, aber diese decken bei weitem nicht die tatsächlichen Kosten. „Obwohl mir ein Mitarbeiter 15.000 Euro zugesichert hat, kamen bisher nur 647 Euro auf meinem Konto an“, so Eibel frustriert. Ihre Enttäuschung über die Versicherung ist offensichtlich. Eine Kulanzleistung von 200 Euro hat nicht viel verbessert, sodass sie auf dringend benötigte Vorauszahlungen wartet. „Wir hängen da wirklich in der Luft“, erklärt sie.
Die Erinnerungen an die schrecklichen Stunden des Hochwassers sind noch frisch. Eibel schildert, wie der Schraubverschluss ihres Pelletsbunkers unter dem Druck des Wassers detonierte und das familiale Anwesen schnell überflutet wurde. Während sie versuchte, das Wasser mit Handtüchern abzupumpen, musste die Familie ins Obergeschoss fliehen. Ihr kleiner Sohn war bis zur Brust im Wasser, und dennoch war es die unermüdliche Unterstützung von Nachbarn und Freunden, die Eibel half, den Bauernladen wieder zu eröffnen.
Die Rückkehr zur Normalität wird für die Familie schwierig. Der Garten der Familie ist vollständig verwüstet, und viele der Hühner wurden von der Flut mitgerissen. „17 Hühner haben sich auf einen Baum gerettet. Wir mussten sie mit einem Schlauchboot holen und einzeln trocknen“, erinnert sie sich erleichtert darüber, dass zumindest einige Tiere gerettet werden konnten. Jetzt finden sie vorübergehend eine Unterkunft im Garten des Elternhauses.
„Die Unterstützung der Gemeinschaft war großartig, aber die finanziellen Mittel, die wir benötigen, stehen einfach nicht zur Verfügung“, erklärt Eibel und deutet auf die Lücke zwischen Hilfe und dem tatsächlichen Bedarf. Das Schicksal vieler in Harland bleibt ungewiss, und der Eindruck ist, dass die notwendigen Schritte zur Wiederherstellung des Lebensstandards und der Infrastruktur noch lange auf sich warten lassen müssen. Informationen über die finanzielle Unterstützung und spezifische Details zu den Schäden sind auf www.noen.at zu finden.
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