In St. Arnual wird ein umfangreiches Restaurierungsprojekt für die Stiftskirche vorangetrieben, das die stetige Erhaltung dieses historischen Kulturerbes zum Ziel hat. Vor kurzem wurde ein Fördervertrag in Höhe von 35.000 Euro von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterzeichnet, um dringend benötigte Maßnahmen zur Sanierung des südlichen Querschiffs in Angriff zu nehmen. Der Leiter des Ortskuratoriums Saarbrücken, Markus Otto, ist besonders erfreut über diese Unterstützung, da die DSD insgesamt mehr als 600 Projekte jährlich in Deutschland unterstützt.
Die Stiftskirche in St. Arnual ist die älteste Institution im Saarland und benötigt diese Zuschüsse dringend. Pfarrer Rolf Joachim Kiderle, Vorsitzender des Verwaltungsrates, erklärte: „Wir sind auf jeden Cent angewiesen.“ Die finanziellen Mittel sind hierbei besonders wichtig, da die Institution keine Gelder aus der Kirchensteuer erhält. Viele Bundesmittel, auf die man fest gerechnet hatte, sind ebenfalls weggefallen, was die Situation weiter verschärft.
Wichtige Restaurierungsarbeiten
Die Restaurierung wird von einem Team unter der Leitung von Steinmetz Markus Glöckner aus Neunkirchen durchgeführt. Ein umfassender Plan sieht vor, über die nächsten fünf Jahre insgesamt eine Million Euro in die Erhaltung der Stiftskirche zu investieren. „Es geht vor allem darum, sich frühzeitig zu kümmern und vorzubeugen“, so Glöckner. Der erste Schritt beinhaltete bereits eine detaillierte Bestandsaufnahme der Außenfassade mithilfe von Drohnenaufnahmen und Klopfproben.
Dieser erste geförderte Bauabschnitt umfasst den Austausch von über 200 Sandsteinen. Glöckner betont, dass es sich hierbei nicht um kosmetische Maßnahmen handelt, sondern um die Erhaltung der Substanz. „Es geht darum, die größten Schäden zu beheben“, erklärt er, und hebt hervor, dass auch relevante historische Merkmale, wie Inschriften und Zangenlöcher, erhalten bleiben müssen. Diese werden als "Zeitzeugen" bezeichnet, die den handwerklichen Geschick der Erbauer dokumentieren.
Das Engagement für die Stiftskirche zeigt nicht nur, wie wichtig dieses Bauwerk für die Region ist, sondern auch das Interesse der Öffentlichkeit. Immer wieder kommen Besuchergruppen, wie kürzlich aus Metz, um die Kirche zu besichtigen. Dies hebt nicht nur die kulturelle Bedeutung der Stiftskirche hervor, sondern lässt auch auf die positive Resonanz schließen, die das Denkmal in der Bevölkerung findet.
„Die Zeiten werden nicht einfacher“, merkt Markus Otto an. Der Rückgang der Spendenbereitschaft erschwert die Arbeit der DSD erheblich, da oft die Einstellung verbreitet wird, dass neue Bauten lieber gefördert werden als die Erhaltung alter Bestände. Dennoch bleibt er optimistisch: „Positive Beispiele“ wie die Stiftskirche sind wichtig, um auf die Notwendigkeit von Erhaltungsmaßnahmen aufmerksam zu machen. Mit der Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz erhält die Stiftskirche die Chance, ihre Pforten auch in Zukunft für die Öffentlichkeit offen zu halten.
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