Eine schockierende Wendung ereignete sich im Kloster Kirchberg: Das seit den 90er Jahren betriebene Exerzitienhaus der Dominikanerinnen wird nicht weitergeführt. Ab Januar 2025 sind keine Meditationsgruppen oder „Tage der Stille“ mehr möglich. Die Dominikanerinnen, die stets auf eine Fortführung gehofft hatten, wurden durch diese Entscheidung überrascht, insbesondere da sie im Juni dieses Jahres eine vorläufige Zusage für die Fortführung des Gästehauses hatten erhalten, so www.noen.at.
Die enttäuschten Schwestern, darunter Schwester Helene und Priorin Angelika Ungerhofer, äußern ihr Unverständnis über die Entscheidung, die mit der finanziellen Situation der Diözese begründet wird. „Das Exerzitienhaus hat in seinen 25 Jahren immer ausgeglichen wirtschaftet und der Diözese keinen Cent gekostet“, erklärt Schwester Teresa Hieslmayr, die wirtschaftliche Leiterin des Hauses. Der Status quo des Hauses wird als florierend beschrieben, und die Schwestern bdauern, dass viele Gäste durch ihren Aufenthalt ein positives Bild von der Kirche entwickeln konnten.
Die Entscheidung der Erzdiözese
Michael Prüller, Pressesprecher der Erzdiözese Wien, bestätigte die Einreichung eines Fortführungsplans der Dominikanerinnen, jedoch mit der Begründung, dass die Erhaltung der baulichen Infrastruktur und die damit verbundenen finanziellen Unwägbarkeiten zu groß seien. Der Umstand, dass diese Entscheidung „nach reiflicher Überlegung“ und „schweren Herzens“ getroffen wurde, verdeutlicht die emotionalen Konsequenzen für alle Beteiligten. Ergänzend bot die Erzdiözese den Dominikanerinnen an, die Sanierung der Wohnräume weiterhin zu unterstützen und ihnen ein unbefristetes Wohnrecht zu gewähren.
In einer emotionalen Aussage betonte Priorin Ungerhofer, dass das Kloster nicht nur ein Gebäude, sondern auch „Heimat und Wirkungsort“ für die Schwestern darstellt. Ihre Hoffnung bleibt, auch weiterhin für die Anliegen der Gäste offen zu sein – auch wenn es bald keine passenden Räumlichkeiten mehr geben wird.
Diese Entscheidung hat weitreichende Konsequenzen für die dort stattfindenden spirituellen Aktivitäten, die für viele Menschen von Bedeutung sind. Die Dominikanerinnen sehen sich nun mit einer ungewissen Zukunft konfrontiert und hoffen, dass alternative Lösungen gefunden werden können, um die Tradition weiterhin aufrechtzuerhalten.