Eine bedeutende Neuerung in der medizinischen Ausbildung und Versorgung hat heute in Niederösterreich stattgefunden. In einem gemeinsamen Projekt mit der Danube Private University (DPU) verwandeln sich die Landeskliniken in Wr. Neustadt, Neunkirchen und Hochegg in Universitätskliniken. Diese Umstellung beginnt heute mit dem Start von 120 Studierenden, die ihr erstes Semester in den neuen Einrichtungen aufnehmen.
Diese Entwicklung stellt einen entscheidenden Schritt dar, um die medizinische Betreuung in der Thermenregion zu optimieren. Durch die Kooperation mit der DPU erhalten die Universitätskliniken ab jetzt die Rolle von Ausbildungsstätten für angehende Mediziner. „Diese Initiativen schaffen die Grundlage, um mehr junge Ärztinnen und Ärzte nach ihrer Ausbildung in Niederösterreich zu halten“, erklärte Landesrat Ludwig Schleritzko.
Wissenschaft und Praxis vereint
Die Universitätskliniken werden ab sofort als Zentren für Forschung und Lehre fungieren, eine Maßnahme, die den hohen Qualitätsstandards der medizinischen Versorgung in der Region zugutekommt. „Das ist eine Bestätigung unserer Standards. Die Studierenden profitieren von der praktischen Ausbildung durch unser hochqualifiziertes Personal“, so Schleritzko weiter.
Die Ernennung der Kliniken zu Universitätskliniken bedeutet nicht nur eine qualitative Aufwertung für die Ausbildung, sondern auch für die Behandlung der Patientinnen und Patienten. NÖ LGA Vorstand Alfred Zens hebt hervor, dass die Kooperation sicherstellt, dass die modernsten Behandlungsmethoden zum Einsatz kommen und die nächste Generation von Ärztinnen und Ärzten optimal ausgebildet wird.
Bürgermeister Klaus Schneeberger unterstreicht die Bedeutung dieser Entwicklung für die Stadt Wiener Neustadt: „Mit dem Start des Masterstudiums für Humanmedizin ist Wiener Neustadt jetzt offiziell Universitätsstadt!“ Der neue Studiengang wertet den Gesundheitscluster und die Forschungseinrichtungen auf und ergänzt die bestehenden Gesundheitsstudiengänge an der Fachhochschule.
Robert Wagner, Direktor der DPU, hebt hervor, dass die Ausbildung von Ärzten und Ärztinnen in der Region dazu beiträgt, dass junge Menschen Verantwortung für ihre medizinische Versorgung übernehmen. Positiv ist auch, dass die Hälfte der neuen Studierenden aus Niederösterreich stammt.
Dr. Silvia Bodi, Geschäftsführerin der Gesundheit Thermenregion, zeigt sich stolz auf den Beitrag, den die Kliniken zur Akkreditierung des Humanmedizin-Studiums geleistet haben. Die Studierenden werden an diesen Standorten nach höchsten Standards unterrichtet.
Ein wichtiger Aspekt dieser neuen Ausbildung ist die Verteilung der spezialisierten Fächer auf die verschiedenen Kliniken: In Neunkirchen stehen Psychiatrie und Orthopädie auf dem Lehrplan, während in Hochegg die Pneumologie unterrichtet wird. Die Universitätsklinik Wiener Neustadt bietet ein umfassendes Programm, das in sämtliche Abteilungen und insbesondere in plastische Chirurgie eintaucht.
Die theoretische Ausbildung findet am City Campus Wiener Neustadt sowie im Technologie- und Forschungszentrum statt, während die praktischen Erfahrungen direkt in den Universitätskliniken gesammelt werden. Dies umfasst sowohl den Unterricht am Krankenbett als auch Famulaturen und das Klinisch-Praktische Jahr (KPJ). Die Famulaturen und das KPJ können an sämtlichen Standorten der Landeskliniken absolviert werden.
Die ersten Studierenden haben nun die Möglichkeit, in einem dynamischen Umfeld zu lernen, was sowohl für die zukünftigen Ärzte als auch für die Patientinnen von Vorteil ist. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Veränderungen langfristig auf das Gesundheitssystem in der Region auswirken, aber die Anfangszeichen zeigen vielversprechend nach vorn.