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Die aktuelle Situation an den Schulen in Österreich führt zu intensiven Diskussionen über die digitale Bildung und die allgemeinen Herausforderungen im Bildungssystem. Mira Langhammer, die neue Bundesschulsprecherin, äußert ihre Bedenken, dass die Errungenschaften der letzten Jahre, insbesondere im Bereich der Digitalisierung, gefährdet sind. Sie fordert das Lehrpersonal auf, sich besser im digitalen Umgang auszubilden und zu schulen.
Ein zentrales Thema in den Gesprächen ist das Handyverbot an Schulen. Langhammer betont, dass diese Entscheidung nicht der richtige Weg sei, um mit der Situation umzugehen. Stattdessen sollte in den Schulen auf einen bewussten Umgang mit Handys hingewiesen werden. Ihr zufolge zeigen Analysen, dass viele Schüler eine Abhängigkeit entwickeln, die durch den digitalen Einfluss bedingt ist.
Digitale Kompetenz stärken
Die Herausforderungen in der digitalen Ausbildung sind erheblich. Eine EU-Studie zeigt, dass nur ein Drittel der 14-Jährigen ausreichende digitale Kompetenzen nachweisen kann. Langhammer ist besorgt über diesen Befund und fordert mehr Anstrengungen bei der Schulung der Lehrkräfte sowie eine effektivere Nutzung der digitalen Endgeräte, die den Schülern zur Verfügung gestellt werden. In vielen Schulen werde der Unterricht in der digitalen Welt nicht ausreichend umgesetzt, was die Schüler in ihrer Entwicklung benachteilige.
Die Digitalisierung an den Schulen soll nicht nur durch neue Geräte, sondern auch durch digital geschulte Lehrkräfte gefördert werden. Langhammer weist darauf hin, dass viele Lehrer noch Schwierigkeiten haben, einen Beamer korrekt zu bedienen, geschweige denn digitale Unterrichtsmethoden effektiv einzusetzen. Sie fordert eine umfassende Schulung des Lehrpersonals, um die digitale Bildung voranzutreiben.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die digitale Durchführung der Matura. Viele Schulen ermöglichen es Schülern nicht, ihre Prüfungen am Computer oder Tablet abzulegen. Langhammer sieht dies als unfair an, da Computeranwendungen effizienter sind und die Schüler bei der Bearbeitung unterstützen.
Zusätzlich thematisiert die Bundesschulsprecherin die wachsende Gewalt und das Mobbing an Schulen. Die AUVA berichtete über über 1.500 Verletzungen im Schulwesen durch Fremdverschulden in einem Jahr, was zeigt, dass Gewalt in Schulen ein ernstes Problem darstellt. Langhammer unterstützt die Bestrebungen des Bildungsministeriums, mehr Ressourcen für Prävention und Aufklärung zu schaffen. Sie ist der Meinung, dass Aufklärungsworkshops bereits in der Grundschule eingeführt werden sollten, um das Bewusstsein für Cybermobbing und Gewalt zu schärfen.
Ein Pilotprojekt des Bildungsministeriums, das Schulen mit besonderen Herausforderungen finanziell unterstützt, zeigt erste Erfolge. Langhammer begrüßt die Initiative, die jedoch aus ihrer Sicht noch nicht ausreichend ist. Sie plädiert für einen bundesweiten Chancenindex, um sicherzustellen, dass alle Schulen die notwendige Unterstützung erhalten.
Langhammer äußert sich auch zur Integration von Schülern aus Nicht-Deutsch sprechenden Haushalten. Ihrer Meinung nach sollten Deutschförderklassen weiter ausgebaut werden, wobei der frühzeitige Ansatz im Kindergarten entscheidend ist. Die Kinder müssten in ein deutschsprachiges Umfeld gebracht werden, um die Sprache effektiv zu lernen.
In einem sich ständig wandelnden Bildungssystem muss auch der Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Bildungslandschaft betrachtet werden. Langhammer glaubt, dass es wichtig ist, Schülern den sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit KI-Technologien zu lehren, jedoch in einem Rahmen, der ihre Eigenständigkeit respektiert.
Für detailliertere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen in der österreichischen Schullandschaft bietet ein Bericht auf www.meinbezirk.at spannende Einblicke.
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