Die Straße als Lebensraum benötigt eine ständige Aufmerksamkeit der Fahrer, denn schon ein Augenblick der Ablenkung kann fatale Konsequenzen nach sich ziehen. Im Bezirk Hollabrunn stellt die Polizei fest, dass Handynutzung, Unaufmerksamkeit und Wildunfälle zu den größten Gefahren im Straßenverkehr werden können. Wenn Autofahrer ihre Aufmerksamkeit vom Geschehen auf der Straße ablenken, laufen sie Gefahr, nicht nur sich, sondern auch andere Menschen in Gefahr zu bringen.
Die Aktivitäten an einem Smartphone während der Fahrt gehören zu den häufigsten Ablenkungen. Egal ob man schnell eine Nachricht tippt, ein kurzes Gespräch führt oder die neuesten Nachrichten checkt – der Blick auf das Handy kann bloß für einen Bruchteil einer Sekunde sein, doch das reicht schon aus, um einen schweren Unfall zu verursachen. Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h bedeutet das, dass ein Fahrer in nur drei Sekunden fast 50 Meter mit geschlossenen Augen fährt.
Tödliche Zeitfresser am Steuer
„Lesen, schreiben oder auch nur ein kurzer Blick aufs Handy – all das sind Ablenkungen, die fatale Folgen haben können“, erklärt Wolfgang Strobl, der stellvertretende Bezirkspolizeikommandant. Selbst das Telefonieren via Freisprechanlage kann Konzentration kosten, vor allem wenn man nicht mehr auf die Straße, sondern nur auf das Gespräch fokussiert ist. Ein weiteres Problem sind Übermüdung und starke emotionale Zustände, die dazu führen können, dass die Aufmerksamkeit des Fahrers schwindet. In solchen Fällen empfiehlt es sich, das Auto stehen zu lassen und sich nicht selbst und andere zu gefährden.
Mit dem Herbst beginnt auch die Zeit der Wildwechsel und Autofahrer müssen besonders aufmerksam sein, wenn sie in der Dämmerung unterwegs sind. „Fahren Sie mit halbem Blick, insbesondere wenn das Verkehrszeichen ‚Achtung Wildwechsel‘ angezeigt wird“, rät Bezirksjägermeister Wolfgang Strobl. Insbesondere in ländlichen Bereichen, wo Wildtiere häufig die Straßen überqueren, sind eine erhöhte Wachsamkeit und langsame Fahrweise unerlässlich.
Im Falle eines Wildunfalls
Falls es dennoch zu einem Unfall mit einem Wildtier kommen sollte, ist schnelles Handeln gefragt. Laut Strobl sollte der zuständige Jagdausübungsberechtigte informiert werden. „Wenn das Tier noch lebt, ist rasches Handeln aus Tierschutzgründen elementar“, betont er. Autofahrer, die den Jagdausübungsberechtigten nicht kennen, können die Polizei unter der Nummer 133 kontaktieren.
Ein weiterer wichtiger Schritt nach einem Wildunfall ist die sofortige Meldung bei der Polizei, sofern eine Versicherung vorhanden ist. Ohne eine solche sollte direkt der Jagdausübungsberechtigte informiert werden. Es ist wichtig zu wissen, dass das Unterlassen dieser Meldung als Fahrerflucht gemäß §4 der Straßenverkehrsordnung gewertet werden kann.
Die Sicherheit im Straßenverkehr beruht maßgeblich auf Aufmerksamkeit und Verantwortung. Autofahrer sind gut beraten, Ablenkungen zu vermeiden und die Straßenverhältnisse im Auge zu behalten, um gefährliche Situationen zu verhindern. Die Gefahren, die unachtsames Verhalten mit sich bringen kann, sind real und erfordern die ständige Wachsamkeit und Sorgfalt jedes Einzelnen.