Die Geschichte von soogut, einem Sozialsystem zur Bekämpfung von Armut und Lebensmittelverschwendung in Niederösterreich, feierte kürzlich ein bedeutendes Jubiläum. Seit der Eröffnung des ersten Sozialmarktes im Jahr 2004 wurden über 3,5 Millionen Einkäufe verzeichnet. Diese beeindruckende Zahl zeigt, wie wichtig das Angebot für viele Menschen in der Region ist. In den zehn soogut-Sozialmärkten werden täglich etwa 1.200 Einkäufe getätigt, was deutlich macht, wie notwendig diese Unterstützung ist.
Besonders hervorzuheben sind die langjährigen Partner von soogut, die seit den Anfängen zur Seite stehen, wie Alois Huber, Geschäftsführer von Spar. Er erklärte, dass die Initiative vor 20 Jahren wie ein Start-up begann, auch wenn sie anfangs nicht für alle verständlich war. Huber sicherte zu, dass Spar weiterhin Warenspenden leisten wird, um die wertvolle Arbeit der Märkte zu unterstützen.
Ein Rückblick auf zwei Jahrzehnte Hilfe
Vor allem Karl Rottenschlager, der Gründer der Märkte, hob die Errungenschaften der letzten zwei Jahrzehnte hervor. Er sagte, es sei fast wie ein Wunder, dass mittlerweile 20 Standorte in Niederösterreich existieren, die vielen Menschen zugutekommen. Die anfängliche Vision, Lebensmittel zu retten und Armut zu bekämpfen, wurde nicht nur verwirklicht, sondern die Märkte haben darüber hinaus auch soziale Treffpunkte geschaffen.
Wolfgang Brillmann, der Geschäftsführer von soogut, betonte, dass die Zusammenarbeit mit rund 350 ehrenamtlichen Mitarbeitenden entscheidend für den Erfolg der Märkte ist. Diese Freiwilligen bringen ihr Herzblut ein und bieten Unterstützung, die weit über die bloße Lebensmittelversorgung hinausgeht. Sie tragen dazu bei, dass jeder Einkauf in diesen Märkten auch eine Frage der Menschenwürde ist, da die Klienten die Möglichkeit haben, selbstständig und mit einem gewissen Maß an Selbstbestimmung zu entscheiden, was sie kaufen.
Neben dem Verkauf von Lebensmitteln bieten die sozialen Märkte auch gastronomische Optionen, wie günstige Mittagsmenüs in den angeschlossenen Cafés. Diese Angebote fördern die soziale Teilhabe und schaffen einen Raum, in dem sich Menschen treffen und austauschen können. Brillmann äußerte, dass diese positiven Erfahrungen der ehrenamtlichen Helfer in vielen Fällen eine Quelle persönlicher Erfüllung sind.
Ein Beispiel für den Einfluss der Märkte ist die Geschichte einer Kassiererin, die nach Jahren der Angst vor Jobverlust aufgrund einer Krankheit in den soogut-Markt kam. Ihre Gesundheit verbesserte sich merklich, was sie unter anderem auch der stressfreieren Umgebung zuschrieb, die ihr der Sozialmarkt bot. Solche Erlebnisse zeigen die Bedeutung und den positiven Einfluss der soogut-Märkte auf das Leben der Menschen in der Region.
Die Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, die sich ebenfalls engagiert, lobte das Konzept der Märkte. Sie kocht jedes Jahr gemeinsam mit ihrem Mann ein Weihnachtsessen für die Kunden, was für sie eine Art Rückkehr zu den Menschen sei. „Die Tätigkeit im soogut Markt erdet und bringt uns zu den Menschen“, kommentierte sie.
Insgesamt stehen die soogut-Sozialmärkte als leuchtendes Beispiel für kreative Lösungen zur Bekämpfung von Armut und Lebensmittelverschwendung. Ihr Ansatz, Ressourcen zu nutzen und Menschen in schwierigen Lebenslagen zu unterstützen, erfährt nicht nur Wohlwollen, sondern spielt auch eine zentrale Rolle im alltäglichen Leben vieler Menschen in Niederösterreich. Eine tiefere Analyse dieses Phänomens bietet der Artikel von www.noen.at.