Neues Virger Mobil: 20 Jahre ehrenamtlicher Fahrdienst für Senioren!
Neues Virger Mobil: 20 Jahre ehrenamtlicher Fahrdienst für Senioren!
Virgen, Österreich - In Virgen wurde kürzlich das neue Elektroauto des ehrenamtlichen Fahrdienstes „Virger Mobil“ vorgestellt, der seit 20 Jahren einen wertvollen Beitrag zur Mobilität innerhalb der Gemeinde leistet. Das Projekt, initiiert von Bürgermeister Dietmar Ruggenthaler, startete im Jahr 2005 als Fallstudie für die Gemeindeakademie, um die rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Mobilität zu erarbeiten. Der Dienst ermöglicht vor allem älteren Bürger:innen den Zugang zu wichtigen Orten wie Ärzten, Geschäften und der Kirche.
Das „Virger Mobil“ steht montags bis freitags zur Verfügung und wird von 25 freiwilligen Fahrer:innen organisiert. Fährt das Elektroauto, benötigen die Nutzer:innen lediglich einen Beitrag von 1 Euro pro Fahrt, unabhängig von der zurückgelegten Strecke innerhalb der Gemeinde. In den vergangenen sieben Jahren hat das alte Elektroauto über 137.000 Kilometer zurückgelegt und mehr als 40.000 Fahrgäste befördert. Diese beeindruckende Bilanz zeigen die Effizienz und den Wert des Dienstes für die Gemeinschaft. Besonders hervorzuheben ist die Umsicht der Fahrer:innen, die das Fahrzeug weitgehend unbeschadet hielten.
Ein Beleg für sozialen Zusammenhalt
Das neue Modell, ein Elektro-Citroen, wurde im Rahmen einer Feier an die ehrenamtlichen Fahrer:innen übergeben. Bürgermeister Ruggenthaler bedankte sich herzlich für den unermüdlichen Einsatz aller Beteiligten. „Virger Mobil“ gilt nicht nur als ein Beispiel für nachhaltige Mobilität, sondern auch als ein Modell für sozialen Zusammenhalt. In den letzten zwei Jahrzehnten hat es viele Nachahmer in anderen Gemeinden gefunden und wird als „Mutter“ aller ländlichen Mobilitätsdienste in Österreich anerkannt. So wird das Konzept auch vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung des ländlichen Raums immer relevanter.
Der ehrenamtliche Fahrdienst, wie er in Virgen praktiziert wird, bietet eine Möglichkeit, den Herausforderungen einer alternden Gesellschaft zu begegnen. Solche Dienste sind besonders geeignet für ländliche Gegenden mit weniger als 200 Personen pro Quadratkilometer, wo alternative Mobilitätslösungen oft fehlen. Sie erleichtern nicht nur Alltagswege wie Einkäufe und Arztbesuche, sondern fördern auch das soziale Miteinander und die Lebensqualität in ländlichen Regionen. In vielen Fällen müssen die Fahrten einen Tag im Voraus angemeldet werden und der Dienst operiert innerhalb eines klar definierten Bedienungsgebiets.
Richtlinien für nachhaltige ländliche Mobilität
Neben den Bemühungen vor Ort hat das Bundesministerium für Verkehr (BMV) auch einen Handlungsleitfaden zur nachhaltigen Mobilität in ländlichen Räumen veröffentlicht. Dieser Leitfaden enthält Praxisbeispiele wie Bürgerbusse und Shuttles und zielt darauf ab, multimodale Verkehrskonzepte zu fördern. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder hebt die Notwendigkeit hervor, die Mobilitätsbedürfnisse von Stadt und Land zu berücksichtigen. Der Leitfaden bietet Empfehlungen für Projektumsetzungen, Finanzierungsmöglichkeiten sowie die Kooperation von Akteuren aus dem Verkehrssektor.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass der „Virger Mobil“-Dienst ein leuchtendes Beispiel für nachhaltige Mobilität und gemeinschaftlichen Zusammenhalt ist. Durch die Kombination von ehrenamtlichem Engagement mit modernem, umweltfreundlichem Transport wird nicht nur die Mobilität der älteren Generation gefördert, sondern auch ein wertvoller Beitrag zur lebenswerteren Gestaltung ländlicher Gemeinschaften geleistet.
Weitere Informationen zu ähnlichen Projekten sind auf den Websites von Dolomitenstadt, Mobilikon und BMV zu finden.
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Ort | Virgen, Österreich |
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