In einer bemerkenswerten Wende hat Papst Franziskus den Prior der Gemeinschaft von Bose, Sabino Chiala, zum Konsultor für die vatikanische Behörde für die Ostkirchen ernannt. Diese Entscheidung kommt nach jahrelangen Spannungen zwischen dem Vatikan und der Klostergemeinschaft im italienischen Piemont, wie Kathpress berichtet. Chiala leitet seit 2022 die ökumenische Gemeinschaft, die westliche und östliche Mönchtumstraditionen vereint und bislang als ein Zentrum für den interreligiösen Dialog galt.
Die Ereignisse rund um die Gemeinschaft begannen 2020, als der Gründer Enzo Bianchi und drei andere Mitglieder auf Aufforderung des Vatikans das Kloster verlassen mussten, was zu erheblichen Kontroversen führte. Die Spannungen zwischen Bianchi und dem neuen Prior Luciano Maniardi wurden von einer vatikanischen Visitation begleitet, die zu dieser drastischen Maßnahme führte. Enzo Bianchi, der mit seinen theologischen Schriften bekannt wurde, hatte die Gemeinschaft von Bose 1965 gegründet, musste aber 2021 nach gesundheitlichen Herausforderungen die Gemeinschaft verlassen. Bianchi hat, wie Vatican News berichtet, kürzlich eine neue Klostergemeinschaft namens „Casa Madia“ in Albiano d'Ivrea gegründet, die bisher aus fünf Männern und zwei Frauen besteht. Diese neue Gemeinschaft liegt etwa 15 Autominuten von der ursprünglichen Gemeinschaft von Bose entfernt.
Ein neuer Anfang in der Kirche
Die Gründung von „Casa Madia“ zeigt, dass Enzo Bianchi trotz der Konflikte mit der Bose-Gemeinschaft weiterhin aktiv am religiösen und theologischen Diskurs beteiligt ist. Obwohl Bianchi nicht die Rolle des Priors in seiner neuen Gemeinschaft übernehmen will, bleibt er eine einflussreiche Figur innerhalb der ökumenischen Bewegung. Die Spannungen, die zur Auflösung und Neugründung führten, haben den Fokus auf die Notwendigkeit einer Einigung innerhalb der Kirche gerichtet, wie dies in den letzten Jahren im internen Gefüge der Gemeinschaft von Bose sichtbar wurde. Die Entwicklungen könnten auch Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen dem Vatikan und anderen religiösen Gemeinschaften haben, da die Diskussion um ökumenische Initiativen weiterhin im Zentrum stehen.
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