Neues Abkommen: Balkanstaaten und Österreich vereinen DNA-Daten zur Verbrechensbekämpfung

Neues Abkommen: Balkanstaaten und Österreich vereinen DNA-Daten zur Verbrechensbekämpfung

Österreich - Am 13. Juli 2025 wurde ein bedeutendes Abkommen zur länderübergreifenden Zusammenarbeit in der Kriminalitätsbekämpfung im südosteuropäischen Raum ratifiziert. Dieses Abkommen ermöglicht den zukünftigen automatisierten Abgleich von Daten von Tatverdächtigen über die Grenzen hinweg. Dies ist ein entscheidender Schritt, da der Echtzeit-Abgleich mit Nicht-EU-Staaten zuvor nicht möglich war. Technische Infrastrukturen für diese Datenabgleiche sind in Österreich bereits vorhanden und sollen schrittweise in anderen Vertragsländern eingeführt werden, so berichtet die Kleine Zeitung.

Die neue Regelung ermöglicht die automatisierte Überprüfung von gesicherten Fingerabdrücken, DNA-Spuren und Fahrzeugdaten aus Österreich mit den Datenbanken anderer Vertragsstaaten. Dabei werden die höchsten datenschutzrechtlichen Standards eingehalten. Das Bundeskriminalamt erwartet von diesem Abkommen eine signifikante Erhöhung der Aufklärungsrate bei schweren Straftaten, die von Personen aus der Balkanregion begangen wurden. Innenminister Gerhard Karner betont die Wichtigkeit dieser länderübergreifenden Zusammenarbeit im Kampf gegen die organisierte Kriminalität.

Konkretisierung der Polizeilichen Kriminalstatistik

Parallel zu den Entwicklungen auf internationaler Ebene zeigt die Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 in Deutschland eine leichte Abnahme der registrierten Straftaten. Laut dem Bundeskriminalamt sank die Zahl der Straftaten um 1,7 % auf insgesamt 5.837.445 im Vergleich zum Vorjahr. Ein wesentlicher Grund für diesen Rückgang ist die Teillegalisierung von Cannabis, die zu einem signifikanten Rückgang der Rauschgiftkriminalität führte.

Dennoch verzeichneten die Statistiken auch negative Tendenzen, insbesondere im Bereich der Gewaltkriminalität, die um 1,5 % auf 217.277 Fälle anstieg. Dieser Wert stellt den höchsten Stand seit 2007 dar. Außerdem stiegen die Zahlen der tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen sowie die Zahl der Gewaltkriminalität durch nichtdeutsche Tatverdächtige, was in der öffentlichen Diskussion verstärkt thematisiert wird. Die PKS 2024 erfasst erstmals Daten zu Messerangriffen, die insgesamt 29.014 Fälle umfassten, wobei 54,3 % dieser Angriffe der Gewaltkriminalität zuzuordnen sind.

Globale Kriminalitätsstatistiken und ihre Relevanz

Um die länderübergreifende Vergleichbarkeit von Kriminalitätsdaten zu verbessern, trägt das UNODC (Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung) durch die Sammlung und Analyse von Kriminal- und Strafjustizstatistiken bei. Die UNODC ist bestrebt, politikrelevante Informationen bereit zu stellen und entwickelt Standards für nationale Informationen, um die Umsetzung von Dunkelfelduntersuchungen zu unterstützen.

Regelmäßige Berichte zu ausgewählten Kriminalitätstrends stellen umfassende Analysen auf globaler und regionaler Ebene zur Verfügung. Die UNODC-Reihe „Data Matters“ bietet qualitative Forschungsberichte, die entscheidenden politischen Akteuren und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Dies ist besonders wichtig für Länder, die bisher keine Dunkelfelduntersuchungen durchgeführt haben, um ein besseres Bild der tatsächlichen Kriminalität zu erhalten.

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