Macron und Starmer: Historisches Atom-Abkommen am Donnerstag in London!

Macron und Starmer: Historisches Atom-Abkommen am Donnerstag in London!

Vienna, Österreich - Am 10. Juli 2025 trifft Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in London ein, um als erster europäischer Staatschef seit dem Brexit die Beziehungen zwischen Frankreich und Großbritannien zu stärken. Anlässlich seines Besuchs planen die beiden Länder, eine gemeinsame Erklärung zur Koordinierung der atomaren Abschreckung zu unterzeichnen. Dieses Abkommen soll als Reaktion auf die „extreme Bedrohung Europas“ dienen und bestätigt, dass die Abschreckungsmittel beider Staaten national kontrolliert, jedoch koordiniert eingesetzt werden können. Die Unterzeichnung des Abkommens erfolgt am Donnerstag bei einem Treffen zwischen Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer, an dem auch Minister beider Länder teilnehmen werden, wie vienna.at berichtet.

Der Staatsbesuch ist Teil einer umfassenderen Agenda, die Themen wie die Ukraine-Krise, die Verteidigung sowie die Migration über den Ärmelkanal umfasst. Macron spricht dabei auch über die britisch-französische Allianz und die Notwendigkeit einer stabilen Weltordnung. Er möchte die Verteidigungsbeziehungen zwischen beiden Nationen „auffrischen“ und betont die lange Geschichte der Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich, wie tagesschau.de hinzufügt.

Staatsbesuch voller Symbolik

Macron wird mit allen Ehren empfangen, darunter Kanonenschüsse und die Anwesenheit von König Charles und Königin Camilla im renovierten Buckingham Palast. Bei einem späteren Empfang besichtigen Macron und seine Gattin Kunstwerke mit Bezug zu Frankreich, wie etwa ein Schnupftabak-Döschen von Marie Antoinette. Besonders bemerkenswert ist seine Rede im britischen Parlament, die für Lacher und Applaus sorgt. Zudem wird ein Wandteppich von Bayeux im Herbst 2026 im Britischen Museum ausgestellt.

Der Staatsbesuch gilt als ein entscheidender Moment für die Vertiefung der Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU. Während der Verhandlungen wird jedoch auch das heikle Thema der illegalen Bootsüberfahrten über den Ärmelkanal zur Sprache kommen. Über 20.000 Menschen haben in diesem Jahr die Überfahrt gewagt, was einen Anstieg von fast 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ausmacht, und mindestens 14 Menschen kamen dabei ums Leben. Großbritannien fordert von Frankreich ein entschlosseneres Vorgehen gegen die illegale Einwanderung.

Atomare Abschreckung im Fokus

Der thematisierte Abschluss des Abkommens zur atomaren Abschreckung kommt vor dem Hintergrund einer sich verändernden sicherheitspolitischen Landschaft in Europa. Die Unsicherheiten über die Verlässlichkeit der USA als Bündnispartner, vor allem seit der Präsidentschaft Donald Trumps, werfen Fragen zur NATO und zur nuklearen Abschreckung auf. Der Bedarf an europäischer Unabhängigkeit, insbesondere für Länder wie Frankreich, wird immer drängender, wie die Diskussion über alternative nukleare Sicherheitsgarantien zeigt. Frankreich besitzt 290 Atomsprengköpfe und hat strategische, aber keine taktischen Atomwaffen, die unabhängig von US-Komponenten sind, so tagesschau.de.

In dieser neuen sicherheitspolitischen Realität wird die Einigung zwischen Großbritannien und Frankreich als wichtiges Signal gewertet. Die beiden Staaten setzen auf eine koordinierte Defensive, um gemeinsamen Herausforderungen zu begegnen. Dies könnte als Grundlage dienen, um eine stärkere Zusammenarbeit in der atomaren und konventionellen Verteidigung zu ermöglichen und gleichzeitig den Druck auf Russland und andere potenzielle Bedrohungen in Europa zu erhöhen.

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OrtVienna, Österreich
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