Moderne Wunderstädte für Gaza: Trumps umstrittenes Wiederaufbauprojekt
US-Präsident Trump plant moderne Städte im Gazastreifen zur wirtschaftlichen Stärkung. Unterstützt von Netanyahu, bleibt Hamas unentschlossen.

Moderne Wunderstädte für Gaza: Trumps umstrittenes Wiederaufbauprojekt
US-Präsident Donald Trump plant den Aufbau von „modernen Wunderstädten“ im Gazastreifen, um die Küstenregion zu stärken. Dieser Vorschlag wird Teil eines umfassenden Plans zur wirtschaftlichen Entwicklung und zum Wiederaufbau, der im Rahmen eines US-Vorschlags zur Beendigung des Gazakriegs von Hamas vorgelegt wurde. Trump beabsichtigt, mit dieser Initiative sowohl Sicherheit zu schaffen als auch Arbeitsplätze in der Region zu fördern. Laut oe24 umfasst der Planung insgesamt 20 Vorschläge, die bereits von Israel akzeptiert wurden. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat Trumps Plan zur Beendigung des Krieges im Gazastreifen offen unterstützt.
Die Idee, den Gazastreifen als „Hochglanz-Immobilien-Projekt“ zu entwickeln, ist nicht neu. Trump hatte ähnliche Konzepte bereits in der Vergangenheit geäußert. Dabei stieß er auf heftige Kritik, insbesondere bezüglich der Übernahme der Kontrolle über das Gebiet und der Umsiedlung der palästinensischen Bevölkerung in Drittländer. Palästinensische Vertreter fordern hingegen einen Wiederaufbau des Gazastreifens unter eigener Verwaltung. Israel verfolgt den Plan, die Hamas zu zerschlagen und eine alternative Zivilverwaltung zu etablieren, die Israel nicht bedroht.
Die aktuelle Lage im Gazastreifen
Die humanitäre Situation im Gazastreifen ist drastisch. Seit Beginn des Kriegsausbruchs nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023, bei dem etwa 1.200 Menschen in Israel getötet wurden, sind die Lebensbedingungen im Gazastreifen katastrophal. Über 66.000 Palästinenser sind seit dem Beginn des Konflikts getötet worden, und rund 780.000 Zivilisten sind aus Gaza geflohen. Die Zerstörung von Gebäuden und Infrastruktur ist erheblich; bis März 2024 waren mindestens die Hälfte aller Gebäude im Gazastreifen beschädigt oder zerstört, während UN-Schätzungen zufolge 80 Prozent der 2,3 Millionen Einwohner als Binnenvertriebene gelten.
Laut bpb existiert ein gleichbleibendes Gefühl der Unsicherheit. Die Kämpfe zwischen Israel und der Hamas dauern an, und die israelische Armee hat ihre Kriegsziele, nämlich die Zerschlagung der Hamas und die Befreiung aller Geiseln, bislang nicht erreicht. In diesem Kontext werden internationale Verhandlungen zwischen Vertretern arabischer Länder, Israels und der US-Regierung geführt.
Internationale Reaktionen und zukünftige Perspektiven
Trump hat angekündigt, einen konkreten Plan zur Beendigung des Gazakriegs vorzulegen. Der Plan, der sich bereits in der Endphase befindet, sieht unter anderen die sofortige Freilassung von Geiseln der Hamas im Austausch für palästinensische Gefangene vor und fordert die Hamas auf, keine Rolle in der zukünftigen Verwaltung des Gazastreifens zu spielen. Experten berichteten, dass eine Übergangsregierung von palästinensischen Technokraten unter internationaler Aufsicht die Verwaltung übernehmen soll. Dennoch bleibt unklar, ob die Hamas den Plan annehmen wird, da sie ihn noch nicht erhalten hat und seine Bedingungen, insbesondere die Entwaffnung, ablehnt.
Unterdessen hat Netanyahu die Möglichkeit angedeutet, Hamas-Anführern freien Geleit ins Ausland zu gewähren, vorausgesetzt, diese stimmen dem Kriegsende und der Geiselfreiheit zu. Die Verhandlungen zu einem zukünftigen palästinensischen Staat sind besonders umstritten, da Netanyahu dem Konzept skeptisch gegenübersteht und ultrarechte Koalitionspartner Druck auf die israelische Führung ausüben, Teile des Westjordanlands zu annektieren. Solche Überlegungen verstärken die Komplexität der Region weiter und machen eine Lösung des Konflikts zu einer drängenden, aber herausfordernden Aufgabe.