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In einem dramatischen Prozess vor dem Salzburger Geschworenengericht wird eine 43-jährige Italienerin wegen versuchten Mordes angeklagt, nachdem sie in der Nacht des 2. Juli 2024 ihrem Arbeitskollegen ein Pizzamesser tief in die Brust gestochen haben soll. Laut der Staatsanwaltschaft handelt es sich um einen schweren Fall der Körperverletzung, da die Wunde eine Tiefe von acht Zentimetern aufweist und operativ versorgt werden musste. Die Angeklagte, die erst vor wenigen Tagen in Österreich angekommen war, bestreitet die Vorwürfe und behauptet, aus Notwehr gehandelt zu haben. Sie gab an, dass der 31-jährige Kollege sie zuvor sexuell bedrängt habe und sie sich in einer ausweglosen Situation befand, als sie ihm lediglich einen „Piekser“ geben wollte, um sich zu befreien, wie salzburg.orf.at berichtete.
Der Vorfall ereignete sich nach einem Besuch in einer Bar, in der die beiden Männer und der Frau zuvor getrunken hatten. Nachdem die Stimmung nach dem Zerbrechen eines Glases umschlug, soll die Angeklagte laut der Anklage ihr Gegenüber mit einer Scherbe bedroht und dann mit dem Pizzamesser zugestochen haben. Die Staatsanwältin Carina Wallner erläuterte, dass die Angeklagte, nachdem der Rettungsdienst eintraf, noch weitere Drohungen gegen das Opfer ausgesprochen habe: „Ich ersteche dich noch einmal, ich schwöre es dir.“ Darüber hinaus warf Man der Angeklagten vor, das Opfer sowie einen weiteren Zeugen zu einer falschen Aussage drängen zu wollen, damit sie beschönigen konnte, was tatsächlich geschehen war. Dies wurde in den Schilderungen von sn.at bestätigt.
Das Urteil steht bevor
Das Gericht hat bereits ein Urteil gefordert, das bis zum 21. Februar 2025 erwartet wird. Während die Staatsanwaltschaft eine Tötungsabsicht sieht, argumentiert die Verteidigung, dass die Angeklagte in einer extremen Ausnahmesituation gehandelt habe und sie keine tödlichen Absichten hatte. Der Fall wirft bedeutende Fragen zur sexuellen Belästigung und zur Wahrnehmung von Notwehr auf, da die Angeklagte verzweifelt versuchte, ihre Unschuld zu beweisen. In dieser angespannten Lage könnte die Entscheidung des Gerichts weitreichende Konsequenzen haben.
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