Kritik am Polizeieinsatz: Peršmanhof-Verteidiger fordert Entschuldigung!

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Am 24.10.2025 kritisiert Markus Gönitzer den Polizeieinsatz am Peršmanhof und fordert eine Entschuldigung für die Betroffenen.

Am 24.10.2025 kritisiert Markus Gönitzer den Polizeieinsatz am Peršmanhof und fordert eine Entschuldigung für die Betroffenen.
Am 24.10.2025 kritisiert Markus Gönitzer den Polizeieinsatz am Peršmanhof und fordert eine Entschuldigung für die Betroffenen.

Kritik am Polizeieinsatz: Peršmanhof-Verteidiger fordert Entschuldigung!

In der Debatte um den Polizeieinsatz am Peršmanhof am 27. Juli haben sich die betroffenen Aktivisten und Vertreter des Vereins Peršmanhof zu Wort gemeldet. Markus Gönitzer, der Obmann des Vereins, kritisiert scharf die Trennung zwischen dem antifaschistischen Camp, dem Museum und der Volksgruppe. Er bezeichnet die Entscheidung des Innenministeriums und des Kärntner Landeshauptmanns Peter Kaiser (SPÖ) als unzureichend und weist auf die enge Verbindung zwischen der Geschichte des Museums und der antifaschistischen Bildungsarbeit hin. Kleine Zeitung berichtet von der Enttäuschung des Klagenfurter Rechtsanwalts Rudolf Vouk, der die betroffenen Aktivisten vertritt, über das Fehlen einer Entschuldigung seitens Innenminister Gerhard Karner (ÖVP).

Der Polizeieinsatz, der rund 30 Beamte, einen Polizeihubschrauber und einen Hund einsetzte, wurde durchgeführt, nachdem die Polizei behauptete, dass die Teilnehmer des antifaschistischen Camps gegen das Naturschutzgesetz verstoßen und illegal campiert hätten. Der Peršmanhof, der als bedeutende Gedenkstätte für die slowenische Minderheit gilt und den österreichischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus dokumentiert, war zur Zeit des Einsatzes ein Ort, an dem sich bis zu 100 Teilnehmer versammelt hatten. Die Organisatoren wiesen jedoch darauf hin, dass die Eigentümer des Hofes den Aktivisten das Campen erlaubt hatten, berichtet Falter.

Reaktionen und Forderungen

Während Gönitzer die Reaktionen von FPÖ und Kärntner ÖVP als Angriffe auf linksextreme Aktivisten bezeichnet, warnte Andreas Kranebitter, der Leiter des Dokumentationsarchivs Österreichischer Widerstand (DÖW), vor einer Verharmlosung des Antifaschismus. Er betont, dass diese Bewegung überparteilich sei und nicht als gewaltbereite Terrorgruppe dargestellt werden dürfe. Die Vorwürfe der Polizei wurden von Vouk als „Konstrukt“ bezeichnet. Er sieht den Einsatz als einen bewussten Versuch zur Identifizierung und Kontrolle der Teilnehmer des Camps an.

Die Organisatorin des Camps, Yara Palmisano, berichtete von einem erlebten Angriff auf die slowenische Minderheit und einer Retraumatisierung der Anwesenden. Bürgermeister Bernard Sadovnik kritisierte das Vorgehen der Polizei als unverhältnismäßig und retraumatisierend. Des Weiteren forderte Vouk die Einstellung von zwei Verfahren wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und die Umsetzung des Minderheitenschutzes, einschließlich zweisprachiger Gerichtsbarkeit und Ortstafeln.

Der Peršmanhof als Gedenkstätte

Der Peršmanhof ist nicht nur ein kulturelles Erbe, sondern spielt eine zentrale Rolle in der Erinnerung an die Gräueltaten des Nationalsozialismus. Am 25. April 1945 kam es dort zu einem Massaker eines SS-Polizeiregiments, bei dem elf Menschen, darunter sieben Kinder, ermordet wurden. Der Ort ist daher von großer Bedeutung für die slowenische Minderheit und für die gesamte Gesellschaft, da er die Geschichte des Widerstands dokumentiert und als Ort des Gedenkens fungiert. Erinnern.at hebt hervor, dass Gedenkstätten wie der Peršmanhof wesentlich für die Bewahrung der Geschichte und das Gedenken an die Opfer sind.

Die Vertreter des Landes Kärnten, des Innenministeriums sowie der Republiken Österreich und Slowenien sind zur symbolischen Wiederöffnung des Museums im Mai 2026 eingeladen. In dieser komplexen Thematik steht der Peršmanhof jedoch aktuell im Zentrum von Kontroversen und Bestrebungen nach Klarheit und Entschuldigungen seitens der Verantwortlichen.