Klimagipfel in Belém: Proteste für schnelles Handeln und verbindliche Lösungen!
Beim UN-Klimagipfel in Belém, Brasilien, fordert Greenpeace mehr Engagement für einen verbindlichen 1,5-Grad-Plan und kritisiert Stillstand.

Klimagipfel in Belém: Proteste für schnelles Handeln und verbindliche Lösungen!
Der UN-Klimagipfel in Belém, Brasilien, zieht nach der ersten Woche eine gemischte Bilanz, wie Greenpeace in seinen aktuellen Berichten feststellt. Die Konferenz findet vom 10. bis 21. November 2025 statt und steht unter dem Motto „Mutirão“, einem brasilianischen Konzept für gemeinschaftliche Anstrengungen. Inmitten wachsender Besorgnis über den Klimawandel bleibt jedoch der Fortschritt bei den Verhandlungen hinter den Erwartungen zurück. Zivilgesellschaftliche Gruppen und indigene Gemeinschaften protestieren energisch für entschlossenere Maßnahmen im Klima- und Waldschutz.
Während Greenpeace die Einrichtung eines neuen Tropenwald-Fonds begrüßt, besteht erheblicher Kritik an der Freiwilligkeit der Einzahlungen in diesen Fonds. „Wir fordern klare und faire Verpflichtungen zur Bekämpfung der Entwaldung“, so die Klimaexpertin Jasmin Duregger von Greenpeace Österreich, die vor Ort ist. Eine grundlegende Kehrtwende im Klima- und Waldschutz sei notwendig, um den Herausforderungen der globalen Erwärmung wirksam zu begegnen, berichtet OTS.
Proteste prägen das Bild des Gipfels
Die Proteste, an denen zahlreiche indigene Völker und NGOs beteiligt sind, sollen die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels auf die Amazonasregion verdeutlichen. Der Amazonas ist nicht nur ein Zentrum der Biodiversität, sondern auch eine wichtige CO2-Senke. Diese Proteste, einschließlich einer Bootsdemonstration mit über 200 teilnehmenden Schiffen, unterstreichen die Dringlichkeit der Forderungen nach umfassendem Klima- und Waldschutz sowie einem entschlossenen Bekenntnis zum 1,5-Grad-Ziel.
Österreichs Klimaminister Norbert Totschnig wird in der zweiten Verhandlungswoche in Belém erwartet. Greenpeace hat Totschnig scharf für Kürzungen bei der internationalen Klimafinanzierung und die fehlenden Zusagen zum Tropenwald-Fonds kritisiert. Totschnigs Ansatz zur EU-Entwaldungsverordnung wird als eine Blockade wahrgenommen, die den globalen Waldschutz und die Artenvielfalt gefährdet. Duregger betont, dass Totschnig bisher nicht seiner Verantwortung gerecht wird und erhebliche Maßnahmen zum Schutz der Menschen einfordern sollte.
Ein Blick auf die Weltklimakonferenz
Im Rahmen der aktuellen COP30 stehen zentrale Themen wie Waldschutz und der Schutz der Biodiversität im Fokus. Bei dieser Konferenz müssen die nationalen Klimaschutzbeiträge (NDCs) aller Staaten, die alle fünf Jahre aktualisiert werden, erneut überprüft werden. Bis Ende September 2025 haben lediglich 64 Staaten neue NDCs eingereicht, und nach Schätzungen würden die aktuellen Politiken zu einem Temperaturanstieg von 2,8 °C bis zum Ende des Jahrhunderts führen. Um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, sind drastische Emissionssenkungen von 60% bis 2035 erforderlich.
Ein Ziel der COP30 ist es, verbindliche Vereinbarungen zu begründen, die eine Begrenzung der globalen Erwärmung unter 2 Grad sicherstellen. Währenddessen ist die Finanzierung für Klimahandlungen von entscheidender Bedeutung. Um die Entwicklungsländer angemessen zu unterstützen, strebt die Konferenz eine Klimafinanzierung in Höhe von 300 Milliarden US-Dollar pro Jahr bis 2035 an. Maßnahmen zur Klimaanpassung sowie Programme zur sozialen Gerechtigkeit stehen ebenfalls auf der Agenda, um eine gerechte Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen zu gewährleisten. Das Umweltbundesamt unterstützt diese Bemühungen aktiv und beteiligt sich an den Verhandlungen, um nachhaltige Lösungen zu finden, wie in den Berichten des Umweltbundesamtes dargelegt.