Wien, 02.12.2024 – Die Armutskonferenz hat ein eindringliches Plädoyer an die kommende Regierung gerichtet. Sie fordert dringend Maßnahmen zur Bekämpfung der Kinderarmut in Österreich. In einer Erklärung mahnt sie an, dass jedem Kind, unabhängig von seiner sozialen Herkunft, finanzielle Sicherheit und Chancengleichheit zustehen müssen. "Wenn soziale Ziele und der Schutz vor Armut nicht ernsthaft verfolgt werden, wird die Zukunft vieler Kinder düster", so die Warnung der Konferenz. Um diese Missstände zu beseitigen, schlagen die Verantwortlichen eine umfassende Familien- und Kinderleistung vor, die verschiedene Subventionen zusammenführt und mehr als 150.000 Kindern helfen könnte, die derzeit in Armut leben, wie die Armutskonferenz hervorgehoben hat.
Besonders alarmierend ist die Situation von rund 500.000 Kindern, die zusätzlich von einem verbesserten finanziellen Unterstützungsangebot profitieren könnten. Die Armutskonferenz fordert zudem eine garantierte Unterhaltssicherung, weil 36 Prozent der Kinder von Alleinerziehenden auf finanzielle Unterstützung verzichten müssen. "Wir müssen den über 60.000 Kindern in der Sozialhilfe dringend helfen und dürfen ihre Lebensbedingungen nicht weiter verschlechtern", wird in der Stellungnahme erklärt. Diese Forderungen sind besonders wichtig, da 17,7 Prozent der österreichischen Bevölkerung – das entspricht 1,55 Millionen Menschen – von Armut betroffen sind oder von Ausgrenzung bedroht sind, wie aktuelle Daten aus der EU-SILC 2023 belegen.
Statistische Fakten zur Armutsgefährdung
Laut den erhobenen Zahlen sind 14,9 Prozent der Bevölkerung armutsgefährdet, was bedeutet, dass ihr Einkommen unter der Armutsgrenze liegt. Besonders betroffen sind Alleinerziehende, Arbeitslose und alleinstehende Frauen im Ruhestand. Ein signifikanter Anstieg bei der erheblichen materiellen Deprivation zeigt, dass viele Haushalte nicht einmal die grundlegenden Lebensbedürfnisse decken können. Die Armutskonferenz ruft daher zu sofortigen Maßnahmen auf, um insbesondere Kinder und Familien in Notlagen zu unterstützen, und fordert von der Politik klare Schritte zur Schaffung eines sozialen Netzes, das diesen Menschen nachhaltig hilft, wie auch auf der Webseite der Armutskonferenz betont.
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