Die Stadtgemeinde Hermagor hat einen neuen „Touristischen Masterplan“ vorgestellt, der als eine Art Zukunftsfahrplan für die Region dient. Bereits seit 2014 in einer bestehenden Version, zielt der Plan darauf ab, die Entwicklungen in Hermagor-Pressegger See nachhaltig zu gestalten. An der Erstellung und Überarbeitung dieses wichtigen Dokuments haben zahlreiche Akteure mitgewirkt, darunter Vertreter aus der Tourismusbranche, der Gemeinde, der Wirtschaft sowie Experten aus dem Land Kärnten.
Tourismusobmann Hans Steinwender betont: „Dank der gemeinsamen Arbeit aller Beteiligten haben wir nun eine solide Grundlage, um den Tourismus in unserer Region zukunftsfähig und nachhaltig zu gestalten.“ Der Masterplan soll dafür sorgen, dass Hermagor-Pressegger See als führende Destination für nachhaltigen Tourismus in Österreich wahrgenommen wird.
Fokus auf Raumverträglichkeit
Ein zentraler Aspekt des Masterplans ist die raumverträgliche Entwicklung des Tourismus. Ziel ist es, dass alle Inhalte, die im Masterplan festgehalten sind, in das örtliche Entwicklungskonzept (ÖEK) integriert werden. Damit werden nicht nur wirtschaftliche und touristische Interessen in den Vordergrund gestellt, sondern auch die Lebensqualität der Bürger und die Bedürfnisse der Unternehmen in der Region. Es ist wichtig, dass diese Stimmen gehört werden und in die Planungen einfließen.
„In den letzten Jahren hat sich so viel geändert. Mit dem Masterplan als Handwerk können wir auf die Herausforderungen reagieren,“ so Bürgermeister Leopold Astner. Insbesondere die Förderung von „kalten Betten“, also ungenutzten Tourismusunterkünften, sowie der Bau weiterer Zweitwohnsitze sollen durch diese Planung reguliert werden. „Nicht jeder Ort ist dafür geeignet, weil oft die notwendige Infrastruktur fehlt. Wir müssen uns genau überlegen, welche touristische Entwicklung wir wollen und was tatsächlich verträglich ist,“ ergänzt Astner.
Tourismus als Wirtschaftsfaktor
Der Tourismus stellt einen essenziellen Wirtschaftsfaktor für Kärnten und die Stadtgemeinde Hermagor-Pressegger See dar. Er schafft Arbeitsplätze, fördert die Wertschöpfung und verbessert das Image der Region. Angesichts aktueller globaler Veränderungstrends im Tourismus, wie neuen Buchungsformen und wachsenden Ansprüchen an Nachhaltigkeit, ist es entscheidend, dass die Region strategisch weiterentwickelt wird. Tourismus-Landesrat Sebastian Schuschnig unterstreicht die Bedeutung des neuen Masterplans: „Hermagor-Pressegger See hat mit diesem Vorzeigeprojekt einen wichtigen Schritt gemacht, der nicht nur auf touristisches Wachstum abzielt, sondern auch die Belange der Einheimischen berücksichtigt.“
Der Masterplan hat klare Inhalte: Er definiert touristische Entwicklungszonen unterschiedlicher Intensität und gibt Leitlinien für die Beurteilung neuer Bau- und Investorenprojekte vor. Zudem sollen ökologische, ökonomische und sozio-kulturelle Aspekte berücksichtigt werden, um den Bedürfnissen aller Beteiligten gerecht zu werden. Soziale Gerechtigkeit und Lebensraumqualität stehen somit im Mittelpunkt der Planungen und sollen die Grundlage für eine nachhaltige Zukunft bilden.