Grüne Alarmglocken: Österreichs Klimaziele in akuter Gefahr!

Grüne Alarmglocken: Österreichs Klimaziele in akuter Gefahr!

Österreich - Am 22. Juni 2025 äußerte Leonore Gewessler, grüne Klimaschutzsprecherin, scharfe Kritik an Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig während der ORF-Pressestunde. Gewessler stellte fest, dass die österreichische Regierung im Bereich Umwelt- und Klimaschutz gravierende Rückschritte macht. Sie führt an, dass Totschnig bei den Budgetverhandlungen Kürzungen im Klimabudget vorgenommen hat und sieht dies als negative Entwicklung für die Zukunft und die Lebensgrundlagen Österreichs.

Besonders besorgniserregend sind laut Gewessler die angekündigten Zielwerte für den Heizungstausch, die sie als Zielverfehlung betrachtet. Sie bemängelt, dass die Bundesregierung sich zunehmend von den vereinbarten Klimazielen entfernt. Auch die Bodenschutzpolitik wird kritisiert, da Totschnig sich nicht gegen die Blockade von Bundesländern und dem Gemeindebund einsetzt. Gewessler warnt, dass ohne konkrete Zielvorgaben weiterhin wertvolle Flächen versiegelt werden, was negative Auswirkungen auf den Hochwasserschutz, die Artenvielfalt, den Klimaschutz und die Ernährungssouveränität haben könnte.

Förderung von Heizsystemen

Im Kontext von Heizungswechseln ist seit dem 1. Juli 2024 eine neue Förderung für den Austausch von bestehenden, erneuerbaren, aber veralteten und ineffizienten Heizungssystemen in Kraft. Diese Förderung zielt darauf ab, die Endenergieeffizienz deutlich zu steigern. Heizsysteme wie Wärmepumpen oder Holzheizungen, die mindestens 15 Jahre alt sind, können gefördert werden. Sollte kein Anschluss an Nah- oder Fernwärme möglich sein, wird die Förderung auf Holzzentralheizungen oder Wärmepumpen ausgeweitet. Für neue Wärmepumpen, die im Austausch gefördert werden, sind jedoch konkrete Bedingungen festgelegt. Weitere Informationen und eine umfassende Übersicht über die förderungsfähigen Heizungssysteme sind auf der Webseite des Umweltförderungsprogramms verfügbar (umweltfoerderung.at).

Klimaschutz und internationale Verpflichtungen

Österreichs Herausforderungen im Klimaschutz stehen auch im Kontext internationalen Übereinkommen, wie dem im Jahr 2016 in Kraft getretenen Pariser Abkommen. Ziel ist es, den Temperaturanstieg auf maximal 2 Grad Celsius zu begrenzen und mit zusätzlichen Anstrengungen den Anstieg auf 1,5 Grad Celsius zu reduzieren. Dieses Abkommen stellt das erste rechtsverbindliche Vertragswerk zur Bekämpfung der Klimakrise dar und verpflichtet alle Staaten, Maßnahmen zur Reduktion ihrer Treibhausgasemissionen zu ergreifen.

Der Europäische Rat hat sich dazu verpflichtet, bis 2050 keine Treibhausgasemissionen mehr freizusetzen oder verbleibende Emissionen zu kompensieren. In diesem Rahmen hat die EU Etappenziele für 2030 festgelegt, die eine Reduktion der Emissionen um mindestens 55 Prozent zum Ziel haben. Österreich hat sich ambitionierte Klimagewichte gesetzt, darunter eine Reduktion der Emissionen um 48 Prozent bis 2030 im Bereich außerhalb des EU-Emissionshandels (oesterreich.gv.at).

Der Klimawandel hat auch in Österreich bereits sichtbare Folgen, darunter einen Anstieg der mittleren Jahrestemperatur um fast 2 Grad Celsius seit 1980 sowie eine Zunahme von Hitzetagen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, verfolgt Österreich ein „Zwei-Säulen-Prinzip“ in seiner Klimapolitik, das sowohl den Klimaschutz als auch die Anpassung an den Klimawandel umfasst. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um die ambitionierten Zielsetzungen für eine klimaresiliente Gesellschaft zu erreichen.

Die anhaltende Diskussion um die Klimaschutzpolitik und die aktuellen Herausforderungen im Bereich der Umwelt- und Energiepolitik zeigen, wie wichtig es ist, konkrete Maßnahmen und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Gemeinden voranzutreiben. Experten und die Grünen fordern immer wieder verbindliche Zielvorgaben, um Flächenverbrauch und Klimaziele nachhaltig zu regulieren.

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