Giftverbot ab 2026: Gemeinden in Aufruhr über neue Rattenbekämpfung!
Ab 2026 gelten in Österreich neue Rattengift-Regeln: Dokumentationspflicht, Verwendung nur durch Profis. Gemeinden stehen vor Herausforderungen.

Giftverbot ab 2026: Gemeinden in Aufruhr über neue Rattenbekämpfung!
Ab dem 1. Januar 2026 treten in Österreich neue Regelungen für den Einsatz von Rattengift in Kraft. Die Änderungen sind umfassend und betreffen nicht nur gewerbliche Schädlingsbekämpfer, sondern auch private Haushalte. Ab diesem Zeitpunkt wird die Verwendung von Rattengift für Privatpersonen stark eingeschränkt, was zu großen Herausforderungen für Gemeinden und betroffene Bürger führen kann, wie vol.at berichtet.
Das Verbot richtet sich insbesondere gegen den unsachgemäßen Einsatz von Rodentiziden, da diese gefährliche Auswirkungen auf die Umwelt und die Tierwelt, wie den Rotmilan, haben können. Darüber hinaus wurde in verschiedenen Fällen bereits berichtet, dass Ratten in Weihnachtskrippen auftauchten oder Mäusebisse zu defekten Seilbahnen führten, etwa an Silvester. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, sind die neuen Auflagen und der umfassende Umstieg auf digitale Lösungen unerlässlich.
Neue Auflagen und digitale Lösungen
Ein zentraler Bestandteil der neuen Vorschriften ist die Dokumentationspflicht für gewerbliche Anwender. Rattengift darf künftig nur noch von sachkundigen Personen verwendet werden, die einen Nachweis entsprechend den neuen Richtlinien erbringen müssen. Das bedeutet, dass Privatpersonen vollständig aus der Verantwortung genommen werden, was den Einsatz von Giftmitteln anbelangt. Sachkundenachweise können durch Kurse bei der AGES, der Landwirtschaftskammer (LK) oder in Zukunft auch beim WIFI erworben werden. Ein ständiger Einsatz von Gift ist ab 2026 nicht mehr erlaubt, es sei denn, andere, nicht-chemische Maßnahmen haben versagt.
Ronald Knoll, ein Kammerjäger aus Hard, hat bereits reagiert und eine digitale, tierfreundliche Falle entwickelt. Diese Falle macht ein Foto, sobald sie ausgelöst wird, und sendet es an eine begleitende App. Dies ermöglicht eine moderne Überwachung ohne den Einsatz von Chemikalien. Die neue Technologie ist für Unternehmen gedacht und wird nicht über WLAN betrieben, sondern nutzt ein eigenes LoRaWAN-System.
Auswirkungen auf die Kommunen
Gemeinden müssen sich auf eine veränderte Landschaft der Rattenbekämpfung einstellen, da nur noch gewerbliche Schädlingsbekämpfer die Befugnis zur Durchführung von Kanalbeköderungen erhalten. Ab 2026 wird die Ausstattung von Kanälen mit speziellen Fallen Pflicht, um Köder vor Wasser zu schützen. Diese Maßnahme ist Teil der Novellierung der Gefahrstoffverordnung, die bereits seit 2021 die Anforderungen an die Sachkunde für biozide Produkte zur Rattenbekämpfung verändert hat, wie aus-sbk.de erläutert.
Zusätzliche Herausforderungen für die öffentliche Hand ergeben sich durch umweltschutzrechtliche Bedenken, die den Aufwand sowie die Kosten für die Rattenbekämpfung erhöhen können. Kommunen müssen entscheiden, ob sie die Rattenbekämpfung intern oder extern durchführen. Mitarbeiter, die Nagetierbekämpfungsmittel anwenden, sind zudem verpflichtet, bis zur Übergangsfrist einen Sachkundelehrgang zu absolvieren.
Insgesamt steht Österreich vor einem umfassenden Umbruch in der Nagerbekämpfung, der eine verstärkte Digitalisierung und deutlich weniger Giftstoffe beinhaltet. Diese Reformen zielen nicht nur auf den Schutz von Mensch und Umwelt, sondern auch auf eine effektivere und nachhaltigere Lösung des Rattenproblems. Die neuen Regeln sind nicht nur notwendig, sondern auch eine Chance, um die bestehende Praxis zu überdenken.