Gaza-Krise: Gespräche über Waffenruhe scheitern – Proteste in Tel Aviv!
Gaza-Krise: Gespräche über Waffenruhe scheitern – Proteste in Tel Aviv!
Gaza, Palästinensische Gebiete - Indirekte Gespräche zwischen Israel und Hamas über eine 60-tägige Waffenruhe im Gazakrieg sind ins Stocken geraten. Beide Seiten machen sich gegenseitig für den mangelnden Fortschritt verantwortlich. Das Ziel der Gespräche in Doha umfasst nicht nur eine Waffenruhe, sondern auch die Freilassung von zehn lebenden Geiseln und die Übergabe von Leichen. Ein zentraler Streitpunkt ist das Ausmaß des israelischen Truppenabzugs aus Gaza während der Feuerpause.
Die israelische Delegation hat „neue Landkarten“ vorgelegt, die jedoch auf Widerstand stoßen. Israel beabsichtigt, Militär im südlichen Gazastreifen zu belassen. Dies wird von vielen Kritiker als Internierungslager gewertet, während die israelische Regierung dies als „freiwillige Ausreise“ bezeichnet. Hamas lehnt einen großen Verbleib israelischer Truppen ab, zeigt jedoch in anderen Punkten Flexibilität. Am Sonntag könnte Israel mit einer modifizierten Landkarte zu den Vermittlern in Doha, die aus Diplomaten aus Katar, Ägypten und den USA bestehen, gehen.
Geiselnahme und deren Einfluss auf die Verhandlungen
Am Samstag hat die Hamas vier israelische Geiseln an das Internationale Rote Kreuz übergeben. Diese Geiseln, die während eines Großangriffs auf Israel am 7. Oktober 2023 gefangen genommen wurden, sind Daniella Gilboa, Karina Ariev, Liri Albag und Naama Levy. Die Übergabe fand in der Stadt Gaza statt, vor einer wartenden Menschenmenge und unter Aufsicht zahlreicher Hamas-Kämpfer, die in Kampfuniformen gekleidet waren.
Diese Freilassung ist Teil eines Waffenruhe-Abkommens, das im Januar abgeschlossen wurde. Im Austausch für die vier Frauen plant Israel, 200 palästinensische Häftlinge freizulassen. Die erste Phase dieses Abkommens sieht die Freilassung von insgesamt 33 israelischen Geiseln und etwa 1900 palästinensischen Häftlingen vor. Momentan befinden sich noch 26 israelische Geiseln in Haft, während die Anzahl der vermissten im Gazastreifen auf etwa 91 geschätzt wird, wobei 34 laut israelischer Armee als tot gelten.
Militärische Auseinandersetzungen und humanitäre Lage
Die laufenden militärischen Angriffe Israels auf Hamas-Stellungen im Gazastreifen setzen sich fort. Seit Samstagmorgen wurden mindestens 129 Palästinenser bei diesen Angriffen getötet, während 33 Menschen starben, als sie versuchten, humanitäre Hilfe zu erhalten. In Anbetracht dieser hohen Opferzahlen wächst der Druck auf die israelische Regierung, den Konflikt zu beenden.
Die Situation ist angespannt, da Premierminister Benjamin Netanjahu der Hamas ein Ultimatum zur Freilassung von Geiseln stellt. Analysten befürchten, dass die Verzögerung der Verhandlungen über die zweite Phase der Waffenruhe-Vereinbarung einen Versuch der Hamas darstellt, ihre Verhandlungsposition zu verbessern. Der israelische Ministerpräsident sieht sich zudem dem Vorwurf ausgesetzt, die Ende des Krieges hinauszuzögern, um sein politisches Überleben zu sichern.
Die humanitäre Lage im Gazastreifen wird zunehmend prekär, da viele Zivilisten in zerstörte Wohngebiete zurückkehren. Das Bild wird zusätzlich von außenpolitischem Druck geprägt, unter anderem durch Forderungen des US-Präsidenten Donald Trump nach einer beschleunigten Geisel-Freilassung. Netanjahu könnte aus innenpolitischen Gründen gezwungen sein, den Krieg wieder aufzunehmen, was die Aussicht auf Frieden weiter schmälern könnte.
Die komplexe und gewalttätige Situation im Gazastreifen bleibt angespannt, während sowohl Hamas als auch Israel strenge Bedingungen für zukünftige Verhandlungen aufstellen, und die Zivilbevölkerung weiterhin leidet.
Für weiterführende Informationen über die Entwicklungen in Gaza, siehe Vienna.at, Rundschau-online und Tagesschau.
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Ort | Gaza, Palästinensische Gebiete |
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